Alexander Blume - Boogie Woogie Piano
Alexander Blume - Boogie Woogie Piano
Boogie Woogie Piano – Alexander Blume
SEITE 1
Chicago Breakdown
(Big Maceo Merriweather)
Alexander Blume (p) Jürgen Schötz (dr)
Yancey's Blues
(Alexander Blume)
Alexander Blume (p) Rene Mosgraber (b) Jürgen Schötz (dr)
Tribute To O. Spann
(Alexander Blume)
Alexander Blume (p)
Boogie Woogie Prayer
(Albert Ammons/Pete Johnson/ Meade 'Lux' Lewis)
Alexander Blume (p) Alexander Bätzel (dr)
Sunday Morning Blues
(Alexander Blume/Alexander Bätzel/Ralf Bomberg/Rene Mosgraber)
Ralf Bomberg (m-harm)
Alexander Blume (p)
Rene Mosgraber (b)
Alexander Bätzel (dr)
Honky Tonk Train Blues
(Meade 'Lux' Lewis)
Alexander Blume (p) Jürgen Schötz (dr)
SEITE 2
Boogie Woogie Night
(Alexander Blume/Stanley Blume)
Stanley Blume (ts) Alexander Blume (p, org) Jürgen Schötz (dr)
Henry Street Special
(Alexander Blume)
Alexander Blume (p, org) Thomas Adapoe-Finholdt (g) Rene Mosgraber (b) Jürgen Schötz (dr)
Jumpin' The Boogie
(Alexander Blume)
Ralf Bomberg (m-harm) Alexander Blume (p) Alexander Bätzel (dr)
After Hours
(Avery Parrish)
Alexander Blume (p) Rene Mosgraber (b) Jürgen Schötz (dr)
Grandma's Boogie
(Alexander Blume)
Alexander Blume (p) Alexander Bätzel (dr)
Josh's Idea
(Alexander Blume/Stanley Blume)
Daniel Hoffmann (tp)
Stanley Blume (as, ts)
Alexander Blume (p)
Rene Mosgraber (b)
Jürgen Schötz (dr)
Little Corny
(Alexander Blume)
Rolf von Nordenskjöld (fl, bars)
Alexander Blume (p)
Rene Mosgraber (b)
Jürgen Schötz (dr)
rec. 8.10. - 21.10.1987 und 23. 2. - 2. 3.1988, AMIGA-Studio, Berlin
Musik- und Tonregie: Siegbert Schneider
Produktion: Klaus Peter Albrecht
Fotos: Manfred Krause, Katja Rehfeld
Gestaltung: Hans-Jürgen Schmidt
Wenn man der Legende Glauben schenken will, entstand der Boogie Woogie auf folgende Weise in den zwanziger Jahren: Konnte jemand in den schwarzen Gettos von Städten wie Chicago, Kansas City oder New York seine Miete nicht bezahlen - und das kam oft vor -, veranstaltete er eine „house rent party", also eine „Mieten-Party". Eingeladen wurden Nachbarn, Freunde, Verwandte und Bekannte. Jeder hatte seinen finanziellen Möglichkeiten entsprechend Essen, Getränke und Geld mitzubringen. Essen und Trinken ergaben die materielle Grundlage für den Abend; das gespendete Geld wurde auf einen Haufen geschüttet. Nachdem man davon den Betrag für die der Rest dem Engagement von Musikern. Da aber meist nur sehr wenig übrigblieb, reichte es gerade mal zum Bezahlen nur eines Musikers. Das war in der Regel ein Pianist, der sein Instrument auf eine so kraftvolle Weise spielen mußte, daß er damit die ausgelassene Runde unterhalten und - übertönen konnte. So entstand der Boogie Woogie.
Woogie.
Das ist natürlich eine Legende.- Aber wie bei vielen Legenden ist ein Körnchen Wahrheit dabei. Tatsächlich war die große Zeit des Boogie Woogie in den zwanziger Jahren, tatsächlich feierte diese amateurhafte Pianospielweise bei den House Rent Parties fröhliche Urständ. Andererseits liegen Entstehung und frühe Entwicklung des Boogie Woogie weiter zurück. Abgesehen davon, daß die charakteristische rhythmische Figur des Boogie Woogie schon im Gitarrenspiel des archaischen Blues gelegentlich auftaucht, hat sich die Herausbildung dieser Musikform so ergeben, daß der Pianist der mit der rechten Hand gespielten Bluesmelodie eine „harte" linkshändige rhythmisch-melodische Figur entgegensetzte, die sich schließlich in ihrem ostinaten, also ständig wiederkehrenden Ablauf verselbständigte, wozu dann eine „rechtshändig" frei improvisierte Bluesmelodik trat.
Dieses einfache aber irgendwie geniale Boogie-Woogie-Schema hat nicht nur in den USA und nicht nur unter den schwarzen Musikern Schule gemacht In der ganzen Welt gibt es heute Boogie-Woogie-Pianisten - und viele enthusiastische Verehrer unter den Hörern solcher Musik. A uch in der. DDR. Und einer unserer bekanntesten Vertreter dieser Richtung ist Alexander Blume, Jahrgang 1961. Er entstammt dem Jazzkreis Eisenach, der in seinem Vater Manfred Blume einen rührigen Leiter hatte. Bereits im jugendlichen Alter hatte Alexander zusammen mit seinem Bruder Stanley (sie waren 15 und 14 Jahre alt) eine eigene Band, die Titel von Duke Ellington und Count Basie nachspielte. Seine eigentliche musikalische Laufbahn begann er jedoch als Mitglied der Band „Travelling Blues" in Eisenach, mit der er auch heute noch manchmal zusammen auftritt. 1980 ging er nach Berlin, um hier mit bekannteren Bluesleuten zu arbeiten. Auftritte in der ÖS SR und in Polen und die Mitwirkung-bei Schallplattenaufnahmen stärkten sein
Selbstbewußtsein. Seit Mitte der 80er Jahre spielte er als Solist, mit seinem Bruder Stanley im Duo oder in Bluesgruppen wie Zenit. Befragt nach anregenden Vorbildern nennt er Namen wie Duke Ellington, Jay McShann, Count Basie, Otis Spann, Jimmy Yancey und Louis Jordan. Neben dem Gebiet des Blues und Boogie Woogie interessiert ihn auch der Rock Jazz, in dessen Gefilde er ab und an Ausflüge unternimmt.
Die vorliegende LP „Boogie Woogie Piano" hat er mit musikalischen Freunden eingespielt. Neben bekannten Kompositionen des Boogie Woogie wie Big Maceo Merryweathers „Chicago Breakdown", Nieade 'Lux' Lewis' „Honky Tonk Train Blues", Avery Parrish' „After Hours" und dem Klassiker „Boogie Woogie Prayer" (einst von Albert Ammons, Pete Johnson und Meade 'Lux' Lewis an drei Klavieren vorgestellt, von Alexander Blume im Overdub-Verfahren aus drei eigenen Piano-Tracks zusammengestellt) enthält die Platte eigene Kompositionen und zwei Titel, die er zusammen mit Bruder Stanley schrieb: „Boogie Woogie Night" ist Jay McShann aus Kansas City gewidmet, das Basie-artige „Josh's Idea" nach dem Schreiber dieser Zeilen benannt, weil er während der Aufnahme einige musikalische Gestaltungsvorschläge beisteuerte. Mit den Rhythmusmusikern an Baß und Schlagzeug spielte Alexander Blume eine Weile bei Zenit zusammen. Für andere Titel wurden neben seinem Bruder Stanley Blume weitere Musiker als Gäste eingeladen: aus der Berliner Jazzszene z. B. der Saxophonist und Flötist Rolf von Nordenskjöld, aus Weimar der Trompeter Daniel Hoffmann und als Gitarrist Thomas Adapoe-Finholdt, dessen eigener Band „Mr. Adapoe" sich Alexander Blume freundschaftlich verbunden weiß. Die musikalische Skala der Platte reicht bis in die Gefilde des Swing hinein, wenn auch Blues und Boogie Woogie den zentralen Platz einnehmen. Hier überreicht ein junger Musiker seine Visitenkarte, von dem man in Zukunft bestimmt noch einiges zu hören bekommen wird.
Werner Sellhorn
Artikelnummer | Amiga 8 56 354 |
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Produktname | Alexander Blume - Boogie Woogie Piano |
Preis | 8,90 € |
Lieferzeit | Im Schallplattenladen Stralsund |
Interpret | Alexander Blume |
Name - Titel | Boogie Woogie Piano |
Label | AMIGA |
Medientyp | LP / Vinyl 12" |
Vinylgewicht pro Schallplatte | 140 gramm |
Anzahl der Platten | 1 |
Beilagen | Keine |
Release-Datum | 1988 |
Allgemeiner Plattenzustand | Gebraucht |
Zustand Tonträger | Very Good + (Sehr gut) |
Zustand Cover | Very Good + (Sehr gut) |
Plattenreinigung | Reinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio) |