Bayon - Suite

Bayon - Suite

Ouvertüre Aus Die Schlacht / Der Traktor

Pentus

La Corriente

Sole Vino

Bayon Suite Nr. 4

Ballata

Fantasia

Pastorale

Barcarole

All Fine

1971 wurde die Gruppe Bayon von Studenten der Musikhochschule Franz Liszt und der Architekturhochschule in Weimar gegründet. Seit dieser Zeit hat die Gruppe mit den unterschiedlichsten Besetzungen gearbeitet, was sich auch in den musikalischen Entwicklungsetappen widerspiegelt.
1972 verarbeitet Bayon erstmals südostasiatische und lateinamerikansche Folklore, veranlaßt durch kampucheanische und kubanische Musikstudenten, die sich der Gruppe anschließen.
In der Zeit von 1973—1975 experimentiert Bayon mit Rock-Jazz und läßt sich da vor allen Dingen durch John McLaughlin beeinflussen. Seit Herbst 1975 arbeitet die Gruppe dann in einer Quartettbesetzung und macht seitdem Kammerrockmusik mit internationalen Folklore- und Jazzeinflüssen sowie mit Elementen zeitgenössischer Kammermusik.
1977/78 folgt eine zeitweilige Zusammenarbeit mit Sinfonie Orchestern der DDR und der Stern-Combo Meißen‘ bei Adaptionskonzerten
Im März 1977 wird die erste Single und im Dezember desselben Jahres die erste LP veröffentlicht.
Im Januar 1979 nimmt Bayon an der Leistungsschau der Unterhaltungskunst der DDR in Leipzig teil und erhält den Sonderpreis des Zentralrates der FDJ.
Aus der Triobesetzung von 1979 wird im Januar 1980 mit dem Einstieg von Norbert Jäger (vormals Stern-Combo Meißen) vorübergehend wieder ein Quartett.
Die vorliegende Langspielplatte ist keine, die beim Anhören Geselligkeit braucht — sie lädt vielmehr zum musikalischen Phantasieren ein. -
Die Ouvertüre zeigt Bayon als eine Gruppe mit immer wieder neuer musikalischer Perspektive. Sie ist ein Stück gemeinsamer Theaterarbeit mit den Regisseuren Stillmark und Erforth an Heiner Müllers ‚“Die Schlacht / Der Traktor“, das zur Zeit am Erfurter Schauspielhaus aufgeführt wird. Komponierte Theatermusik also, die mit ihren Klangcollagen den Inhalt der Stücke unterstützt und formen hilft.
Aber auch die folkloristischen Einflüsse asiatischer und lateinamerikanischer Herkunft muß der Hörer auf der Bayon-LP“ nicht vermissen (La corriente/Sole vino/Pentus).
Kernstück der LP ist die Suite Nr. 4. Wer die Gruppe Bayon auf ihrem musikalischen Weg verfolgt hat, wird festgestellt haben, daß die unterschiedlichen Entwicklungsetappen jeweils mit einer Suite abgeschlossen wurden. Die jüngste Suite, die „Suite Nr. 4“ also, besteht aus sechs Sätzen, die voneinander weg- und wieder zusammenführen, in denen das Thema von Instrument zu instrument abgewandelt weitergegeben wird.
Eine LP, fast ausschließlich mit lnstrumentalmusik, die Inhalte nicht durch Texte, sondern durch neue Klangfarben, instrumentale Eigenwilligkeiten und gewohnter Vielfalt bei typischer Erkennbarkeit der Bayon-Musik vermittelt.
Claudia Ninnig (1980)