Blues Collection 6 - Champion Jack Dupree

Blues Collection 06 - Champion Jack Dupree

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Blues Collection 06 - Champion Jack Dupree

Cabbage Greens No. 3

Sporting life blues

Mean mistreater

In the dark

You´ve been drunk

Careless love

Tomorrow night

Fisherman´s blues

Bring me flowers while I´m living

Everything I do is wrong

See see rider

Diggin´ my potatoes

Niemand kann zarte Klänge erwarten, wenn sich ein Boxer ans Klavier setzt Wenn Champion Jack Dupree in die Tasten haut ist harter Anschlag angesagt Hier hämmert ein Man, dem das Leben im Kindesalter harte Schläge versetzte, seine Lebenserfahrungen, aber ohne Verhärtung der Seele. Mit unendlicher Zartheit kann er im „Heavy Heart Blues" von der untreuen Frau singen:
I looked out my window, and I see you on the stree: The load your heart be carrying be too heavy foryour feel Ich sah aus dem Fenster, du kamst die Straße daher. Die Last, die dein Herz trägt, ist für deine Füße zu schwer. Dupree wurde am gleichen Tag (nur 10 Jahre später) geboren wie Louis Armstrong - am 4. Juli 1910, in der gleichen Stadt -in New Orleans, und wuchs dort im gleichen Waisenhaus auf, in dem auch Armstrong einige Jahre verbrachte - im „Colored Waif's Homefor Boys."
Seine Eltern (der Vater war Kreole, die Mutter Cherokee Indianerin) gaben ihrem Sohn, der noch vier Geschwister hatte, den Namen William Thomas. Ein Jahr nach seiner Geburt wurde der kleine Laden, den sie besaßen, vom Ku-Klux-Klan in Brand gesteckt. Beide kamen in den Flammen um, Dupree kam ins Waisenhaus (1911). Als er als Vierzehnjähriger entlassen wurde, lehnte es ein Verwandter ab, ihn aufzunehmen. So blieb für ihn nur die Straße. Er trieb sich mit Jugendlichen herum, und wenn seine Kumpels abends in ihre Familien gingen, blieb er allein zurück. Seine Nächte verbrachte er, wo sich eben ein Dach fand, oft das Dach eines alten Autos auf einem Autofriedhof. Schließlich nahm eine Mrs.Gardner, die selbst schon sieben Kinder hatte, den streunenden Jungen bei sich auf. Einsamkeit, Heimatlosigkeit, Ausgeschlossensein, Enttäuschung, mit einem Wort: Trouble - das war die Grunderfahrung seines Lebens. Hier hatten seine Blues ihre Wurzel. Das Klavierspielen lernte er, indem er den Pianisten in der Rampart Street in New Orleans auf die Finger sah. Der Barrel-house-Bluesmusiker Drive 'em Down (bürgerlicher Name Willie Hall, gest. ca. 1930) nahm ihn unter seine Fittiche und wurde sein einziger Lehrer. 1962 setzte Dupree ihm mit seinem „Drive 'em Down Special" ein Denkmal. Er spielte im French Quarter, manchmal mit seinem Lehrer, dann häufig mit den Jazzbands von Papa CelesLn, Chris Kelly und Kid Rena. Ende der 20er, nach vielem Herumfahren als blinder Passagier auf oder unter den Güterwaggons, landete er in Chicago und zog ca. 1939 nach Indianapolis, wo ihn der Ex-Boxer Kid Edwards, Inhaber eines Plattenladens, bei Sea Ferguson, dem Besitzer des Cotton Club, einführte. Ferguson war beeindruckt von Dupree, der nicht viel trank und keine Drogen nahm, und ließ ihn als Conferencier, später mit Ophelia Hoy als Partnerin, auftreten. Man sagt, ihre Darbietung sei von der gleichen Qualität gewesen wie die des berühmten Komiker-Duos Butterbeans & Susie.
Als die Depression kam, wurde Dupree Boxer. Kämpfen, sich durchboxen, das hatte er schon frühzeitig in den Straßen von New Orleans gelernt. Ab 1927 in „Kid Green's Boxschule" ausgebildet, verdiente er sich ein Jahrzehnt lang als Profiboxer (Leichtgewicht) sein Geld in über 100 Kämpfen. „Die Depression war sehr hart für die Musiker. Ich verdiente anderthalb Dollar pro Stunde, wenn ich in einem Klub spielte, und ich konnte schon von Glück reden, wenn ich wenigstens das verdiente. Als es echt schlecht stand, fing ich an, vom Boxen zu leben. Boxte während der ganzen 30er mit einem ganz schönen Haufen Erfolg. Von da hab ich meinen Spitznamen .Champion' Jack Dupree." Schließlich siegte die Liebe zur Musik über die Liebe zum Ring. Inspiriert von Bluesmusikern wie Blind John Davis, den er schon 1927 kennenlernte, Peetie Wheatstraw, Scrapper Blackwell und vor allem Leroy Carr, widmete er sich ganz der Musik. Von Lester Melrose entdeckt, machte er im Mai 1940 seine ersten Aufnahmen (als Begleiter von Lil Green) und im Juni 1940 die ersten eigenen Aufnahmen, darunter den Hit „Chain Gang Blues". 1942-44 holte ihn die Armee als Koch zur Marine. Erwar im Pazifik stationiert und geriet in japanische Gefangenschaft. Danach ging es weiter mit Aufnahmen bei verschiedenen Labels, z.T. unter Pseudonymen (Brother Blues, Big Tom Collins, Blind Boy Johnson, Meat Head Johnson, Willie Jordan, Lightnin'Jr.) Zusammenarbeit mit anderen Musikern, besonders mit Sonny Terry und Brownie McGhee, ab 1953 Aufnahmen für R&B-Labels (Hit: „Walking the Blues"), ab 1960 für Storyville (ca. 180 Aufnahmen, davon nur zwei Drittel veröffentlicht). Nach einer England-Tournee (1959) kehrte er nicht mehr nach Amerika zurück, sondern trat hauptsächlich in Europa auf (u.a. mit Papa Bue's Viking Jazzband), 1966 Zusammenarbeit mit John Mayall und Eric Clapton. Erwähnenswert ist die Polen-Tournee 1967 und die Teilnahme bei einigen großen Festivals: 1969 Newport, 1970 American Folk Blues Festival, 1970/71 Montreux. Dupree wechselte die Ehepartner (ca. 1930 Ruth, gest. ca. 1944; 1948 Lucille; 1960 Shirley), die Wohnsitze (1959 Ovenden, England; 1961 Kopenhagen, Dänemark; 1962 Zürich, Schweiz; 1965 Halifax, England; 1976 Hannover, BRD) und die Jobs (1941 Job in einer Wäscherei, 1944 als Koch, später Restaurant auf Coney Island und dann in Hannover, dort auch Mitinhaber vom Klub „Bluesmeile" und schließlich naiver Maler mit 77 Ausstellungen in Stockholm und Berlin West). Als „einer der großen Entertainer des Blues" (Sam Charters) war er ein verbindendes Glied zwischen Amerika und Europa, zwischen ländlichem und städtischem Blueslyrik-Stil, zwischen Jazz, Blues und Rock, zwischen guter Musik, gutem Essen und guter Laune: Bluesmann, Boxer und Gourmet.
Theo Lehmann (1987)

Kompositionen und Texte: Jack Dupree/Titel 4: Lil Green/Titel 7: Coslow Grosz
Champion Jack Dupree (voc, p)
Titel 3, 5, 8 und 10 rec. 3. und 4.10.1961 mit Stuft Lange (g)
Titel 1, 2, 4, 6, 7, 9,11 und 12 rec. 14. und 15. 6.1962 mit Mogens Seidelin (b)
Übernahme von Pool Musikproduktionsgesellschaft mbH/Storyville

Mehr Informationen
ArtikelnummerAmiga 8 56 266
ProduktnameBlues Collection 6 - Champion Jack Dupree
Preis24,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretJack Dupree
Name - TitelBlues Collection 06 - Champion Jack Dupree
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1987
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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