John Mayall´s Bluesbreakers - live - Blues Collection 10
Blues Collection 10 - John Mayall´s Bluesbreakers - live
Blues Collection 10 - John Mayall´s Bluesbreakers - live
Ridin´ on the L&N
Help me
Racehorse man
All your love
Ain´t got you
Wild about you
It ain´t right
Room to move
Über den Platz John Mayalls in der Geschichte des modernen Blues und jener Bereiche der Rockmusik, die sich voller Ehrfurcht zum Blues bekennen, braucht man sich keine Sorge zu machen. Auch wenn die Kritiker ihn mit Lob nicht immer überschütteten, beispielsweise als er sich 1975 für seine LP NEW YEAR., NEW BAND, NEW COMPANY eine ausgesprochene Country-Sängerin wie Dee McKinnie holte, den Rang als „Vater des britischen Blues" macht ihm niemand streitig. Gleich hinter Alexis Korner als dessen „Gottvater". Korner war es auch, der den 1933 im westenglischen Macclesfield geborenen Sohn eines Jazz- und Bluesliebhaber nach London einlud und förderte. Hier formierte Mayall im März 1962 die ersten BLUESBREAKERS und spielte 1964 mit Roger Dean (g), John McVie (b), Hughie Flint (dr) und Nigel Stranger (sax) sein Debüt-Album MAYALL PLAYS MAYALL ein, mitgeschnitten im Klook's Kleek, einem Club der britischen Hauptstadt. Im April 1965 nahm Eric Clapton bei den YARDBIRDS Reißaus, weil ihm ein paar zu popnahe Songs zugemutet werden sollten, und flüchtete zu den BLUESBREAKERS. Mayall konnte ihn zwar nur wenige Monate halten, aber mit Clapton, McVie, Flint und drei Saxophonisten nahm er das Album BLUESBREAKERS auf. Es erweckte einhellige Begeisterung. Nicht nur war Clapton bereits zu diesem Zeitpunkt ein brillanter Gitarrist, die BLUESBREAKERS waren zugleich ein brillanter Rahmen für seine so geistreichen wie empfindsamen, so kraftvollen wie schwärmerischen Soli. Als Clapton ging, um mit Ginger Baker und Jack Bruce CREAM zu gründen, die erste „Supergroup" der Rockmusik, löste ihn Peter Green ab. Mit ihm gelang 1966 das nicht minder kreative Album A HARD ROAD, und Green erspielte sich dadurch ein Renommee, das ihn alsbald veranlaßte, mit McVie und Mick Fleetwood (dr) FLEETWOOD MAC zu formieren.
Nach Green trat für zwei Jahre Mick Taylor ein. In dieser Zeit machte Mayalls Blues-Konzeption erste stilistische Wandlungen durch. Sie führten von den jazzigen Gitarren-Linien auf CRUSADE (1967), einem endlich in oberen Chart-Rängen no-t'erten Album, über „progressive" Anleihen bei den Eigen-Kompositionen von BARE WIRES (1968) bis zu BLUES FROM
THE LAUREL CANYON (1968), einer Platte, in der sich Mayalls Begegnung mit dem boogiegetränkten,rhythmisch dynamisierten Blues von CANNED HEAT niederschlug, und schließlich TURNING POINT (1969), einem Album, auf dem verhaltener, mit akustischer Gitarre und ohne Schlagzeug vorgetragner Country-Blues mit fröhlichen Country & Western-Beigaben verquickt wurde. Eine Phalanx neuer Mayall-Schützlinge war außer Taylor daran beteiligt: die Schlagzeuger Keef Hartley und Jon Hiseman, die Bassisten PaulWil-liams und Tony Reeves, der Gitarrist Jon Mark, die Saxophonisten Dick Heckstall-Smith, Chris Mercer und Johnny Almond. Keiner blieb allzulange, Taylor erlöste die ROLLING STONES von dem Problem Brian Jones, Heckstall-Smith, Hiseman und Reeves gründeten die Rockjazz-Band COLOSSEUM, Mercer und Williams JUICY LUCY, auch Hartley sowie Mark und Almond ihre eignen Bands. Und selbst wenn es stimmt, daß der eifersüchtige Mayall seine Entdeckungen regelmäßig wieder hinausdrängelte, sobald sie ihm über den Kopf wuchsen, noch jeder nahm aus dem „Blues-Gymnasium" (MickJagger) Impulse fürs ganze Leben mit. Zu Beginn des neuen Jahrzehnts arbeitete Mayall, der sich in Los Angeles häuslich einrichtete, erstmals mit einer rein amerikanischen Besetzung. Bei U.S.A. UNION (1970) standen ihm Gitarrist Harvey Mandel, Bassist Larry Taylor, die beide bei CANNED HEAT gespielt, und Jazz-Geiger Don „Sugarcane" Harris, zuvor bei Frank Zappa, zur Seite. Daß Mayall sich nun voll in die anlaufende Jazz-Rock-Fusion hineinkniete - 1970 erschien Miles Davis' wegweisendes Doppelalbum BITCHES BREW-, war vorauszusehen und führte bei U.S.A. UNION auch zu einem überzeugenden Ergebnis. Doch schon bei dem Live-Album JAZZ BLUES FUSION (1971) und mehr noch bei MOVING ON (1972), aufgenommen u.a. mit Larry laylor, dem Jazztrompeter Blue Mitchell und dem farbigen Gitarristen Freddy Robinson, regten sich Einwände. Vielleicht war Mayall wirklich nicht der Mann, Jazzrock zu einer derart komplexen Musik voranzutreiben, wie es John McLaughlin, Herbie Hancock oder Chick Corea auf ihren besten Alben schafften. Vielleicht warnte ihn aber einfach sein musikantischer Nerv davor, sich dem, was kalkuliertes und kühles Experiment am Jazzrock war, völlig auszuliefern. Die experimentellen Höhenflüge flauten ohnehin ab und wichen publikumsgefälligeren Spielweisen. Insgesamt waren Mayalls Platten in dieserZeit von Unentschieden-heit gezeichnet, und obwohl er sich bereits 1976 bei A BAN-QUET OF BLUES wieder auf die Wurzeln seines Stils besann, wandelte er 1979 bei BOTTOM LINE doch wieder Jazz-Pfade. Heute spielt Mayall, noch immer in die harte Arbeit „on the road verliebt", einen Revival-Blues, der ebensosehr der Blues- wie der Rocktradition verpflichtet wirkt, an dem sich vor allem sein junggebliebnes Temperament austoben kann. Auch seine momentanen BLUESBREAKERS rekrutierte er aus amerikanischen Musikern. Der Gitarrist Coco Montoya leitete in Los Angeles eine eigene Formation; Joe Yuele bediente bei ihm das Schlagzeug. Walter Trout, ebenfalls Gitarrist, spielte zeitweilig bei CANNED HEAT, die sich nach ihres Gründers Bob HiteTod 1981 auflösten. Auf den jazzerfahrnen Bassisten Bob Haynes machte Mayall Red Holloway aufmerksam, der selber vor zehn Jahren bei ihm Saxophon blies. Unsere Platte, im April 1987 in der Bundesrepublik Deutschland mitgeschnitten, konzentriert sich auf Stücke, in denen der Chef seine vierfachen Talente nachweisen darf, als Sänger, Mundharmonikaspieler, Keyboarder und Gitarrist, doch an manchen Stellen, etwa bei Jam-Passagen oder beim Zusammenspiel mit Trout (Ridin' On The L & N), zeigt sich die Kompetenz seiner Side-Men. Einen speziellen Leckerbissen bilden elf Minuten Room To Move, wohl Mayalls bekannteste Komposition. Im Rahmen der Reihe BLUES COLLECTION besonders wertvoll sind die Interpretationen zweier Blues-Klassiker, All Your Love von Otis Rush/Willie Dixon, Eröffnungsstück der 1966er BLUESBREAKERS-LP, viel härterals in Clap-tons Version, doch auch hier voller Gefühl, und Little Walters It Ain't Right, ein Paradestück für den Mundharmonikavirtuosen Mayall.
Wolfgang Tilgner
Artikelnummer | Amiga 8 56 376 |
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Produktname | John Mayall´s Bluesbreakers - live - Blues Collection 10 |
Preis | 24,90 € |
Lieferzeit | Im Schallplattenladen Stralsund |
Interpret | John Mayall´s Bluesbreakers |
Name - Titel | Blues Collection 10 - John Mayall´s Bluesbreakers - live |
Label | AMIGA |
Medientyp | LP / Vinyl 12" |
Vinylgewicht pro Schallplatte | 140 gramm |
Anzahl der Platten | 1 |
Beilagen | Keine |
Release-Datum | 1988 |
Allgemeiner Plattenzustand | Gebraucht |
Zustand Tonträger | Very Good + (Sehr gut) |
Zustand Cover | Very Good + (Sehr gut) |
Plattenreinigung | Reinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio) |