Der Bettelstudent - Querschnitt
Der Bettelstudent - Querschnitt
Der Bettelstudent - Querschnitt
auch Eterna 8 25 921
Und Da Soll Man Noch Galant Sein (Auftrittslied Des Ollendorf)
Die Welt Hat Das Genialste Streben (Duett Symon, Jan)
Juchheißa, Hurra, Die Messe Beginnt (Eröffnung Der Messe, Chor)
Einkäufe Machen Sollten Wir Eigendlich (Terzett Laura, Bronislawa, Palmatica; Onuphrie
Ich Knüpfte Manche Zarte Bande (Symon)
Höchste Lust Und Tiefstets Leid (Symon, Laura, Chor)
Einen Mann Hab' Ich Gefunden (Terzett Laura, Bronislawa, Palmatica; Onuphrie)
Durch Diesen Kuß Sei Uns Geweiht (Duett Bronislawa, Jan)
Soll Ich Reden, Darf Ich Schweigen? (Duett Laura, Symon)
Das Leben Hier In Polen (Couplet Des Ollendorf)
Klinget, Feierglocken / Wo Ist Der Pokal / Heidahi, Heidaha! (Ensemble, Chor)
Ich Hab' Kein Geld, Bin Vogelfrei (Lied Des Symon)
Still, Man Kommt! / Befreit Das Land (Ensemble, Chor)
Palmatica, Gräfin Nowalska - Frederike Apelt, Alt
Tochter Laura - Lisabeth Ebert, Sopran
Tochter Bronislawa - Ingeborg Wenglor, Sopran
Bogumil Malachowski, Paimaticas Vetter - Hans Krämer, Baß
Eva, seine Frau - Roswitha Trexler, Sopran
Onuphne, Paimaticas Diener - Wolfgang Hellmich, Bariton
Oberst Ollendorf, Gouverneur von Krakau - Siegfried Vogel, Baß
von Wangenheim, Major - Dietmar Unger
von Henrice, Rittmeister - Günther Schmidt
von Schweinitz, Leutnant - Johannes Schulz
von Richthofen, Comet - Otto Köppe
Enterich, sächsischer Veteran und Gefängnisaufseher - Heinz Ziegenbein, Tenor
Piffke - Dieter Knorm
Puffke - Siegfried Müller
Rundfunkchor Leipzig
Choienstudierung: Horst Neumann
Rundfunk-Sinfonie-Orchester Leipzig
Dirigent: Günther Herbig
Musikregie: Eberhard Geiler
Tonregie: Bernd Runge
Verlag VEB Lied der Zeit
Matrize L 8 zusätzlich Eterna-Nummer, Matrize A 9 einmal nur die Eterna-Nummer und einmal beide Nummern in den Auslaufrillen
(Auch Eterna 820/825 921)
Operettenquerschnitt
Musikhistorischer Wiener Kaffeehausklatsch scheint unausrottbar. Ihm zufolge sollen die Libretto-Routiniers ZELL und GENEE zwei eben fertiggestellte Bücher JOHANN STRAUSS zum Vertonen angeboten haben. Das eine, das sie für schwächer hielten, spielte in Italien, das andere, bessere, spielte in Krakau. Der in Buchfragen immer unsichere Strauß begann sich für das zweite zu erwärmen, was den Autoren wiederum nicht recht war, denn sie gedachten, um des Erfolges beider Bücher willen, das schwächere Buch dem besseren Komponisten zuzuschanzen. Also streuten sie, so wird erzählt, das Gerücht aus, MILLÖCKER interessiere sich stark für das erstere Buch, worauf sich Strauß habe düpieren lassen und sich für das gleiche entschied, das wir unter EINE NACHT IN VENEDIG kennen. MILLÖCKER aber mußte mit dem zweiten vorliebnehmen, es hieß DER BETTELSTUDENT — und wurde der Erfolg seines Lebens, ein Erfolg, zu dem ihm Strauß wider Willen verholfen haben soll.
Diese Intrigengeschichte ist aus vielen Gründen nicht haltbar, aber sie ist klug erfunden und zeigt neben dem gleich zweimal betrogenen Strauß — seine zweite Frau Lily war im Begriff durchzubrennen — den Grad des Konkurrenzkampfes, der im „g'mütlichen" Wien zwischen den führenden Operettenkomponisten jener „klassischen" Periode tobte.
KARL MILLÖCKER war als letzter nach Strauß und Suppé zu Weltruhm gelangt. Sein Auftritt in der Musikgeschichte begann mit keinem Paukenschlag. Am 29. April 1842 als Sohn eines Goldschmiedemeisters geboren, ging er bei seinem Vater in die Lehre. Es muß nichts Rechtes daraus geworden sein, denn er schrieb später selbst: „Und mein Vater . . . erwies sich und der Goldschmiedekunst einen unschätzbaren Dienst und machte mich zum Musiker, was stets mein Herzenswunsch gewesen."
Ein Ziselierer, ein Schleifer und Feiler seiner Musik ist er zeit seines Lebens geblieben.
Karl lernte Flöte, Klavier und Musiktheorie, gefiel dem Kapellmeister Franz von Suppe", der ihn förderte und ihm Lehrer und Freund wurde.
Eine Kapellmeisterstelle in Graz, eine Berufung an das Theater an der Wien waren die nächsten Etappen. Dort begann er mit Geschick, Musik zu Possen, Burlesken und Vaudevilles zu schreiben. Seine erste, heute vergessene Operette DIE PFAUEN-INSEL entstand in Offenbachscher Manier.
Schließlich berief man ihn an das Dirigentenpult des Theaters an der Wien. „Er war ein kolossaler Kerl", sagte der sonst mit Lob nicht großzügig umgehende GIRARDI von ihm, „und als Begleiter einfach unvergleichlich. Er hat jede Nuance, jeden Ton gekannt."
MILLÖCKER hatte es zu einem der besten Operettenkapellmeister gebracht, die Wien je besaß. Seinem Ziel aber, erfolgreiche Operetten zu schreiben — und sie anders zu schreiben als Strauß und Offenbach —, war er noch nicht nähergekommen. Seine Idee von einer Volksoperette, ja von einer Volksoper erfüllte sich mit seinem nächsten Werk, dem VERWUNSCHENEN SCHLOSS, nur zu einem sehr kleinen Teil. Der Erfolg war mäßig. Nur siebzehn Abende hielt sich die Operette auf dem Spielplan. Auch die GRÄFIN DUBARRY brachte es in der ersten Fassung nicht auf mehr Aufführungen und mußte ein halbes Jahrhundert warten, bis sie sich in THEO MACKEBENS Fassung durchsetzte. Aber was wo da vom Millöckerschen Original Übriggeblieben? Dann kamen noch zwei, heute auch nicht mehr bekannte Werke, die die Popularität Millöckers leicht vergrößerten, weil sie einige gängige Nummern enthielten — und dann kam der BETTELSTUDENT.
Die Grundsituation stammt von Lord BULWER, dem Autor der LETZTEN TAGE VON POMPEJI und aus VICTORIEN SARDOUS Drama FERNANDE, in dem die gleiche Konstellation abgewandelt war. ZELL und GENEE verlegten die Geschichte in das Polen Augusts des Starken, was dem Komponisten viele interessante Möglichkeiten bot, u.a. die, folkloristische Elemente aus der polnischen Musik zu verarbeiten. Außerdem war der polnische Freiheitskampf stets von den Sympathien der Völker begleitet gewesen. Das große Verdienst der Librettisten bestand aber darin, den bramarbasierenden OBERST OLLENDORF erfunden zu haben, eine der in seiner dramatisch wirksamen Komik markantesten Figuren dieses Genres überhaupt. Das Auftrittslied des OLLENDORF ist bis in die Zeiten des Musicals ein Paradebeispiel perfekten Musiktheaters geblieben.
Oberst Ollendorf, sächsischer Gouverneur der Festung Krakau, hat von der schönen Komtesse Laura einen Schlag mit dem Fächer ins Gesicht erhalten, öffentlich!, auf einem Ball. Wie kam es zu dem Skandal? Ach, er hatte „sie ja nur auf die Schulter geküßt". Ollendorf schäumt vor Wut; aber er weiß sich zu rächen. Er gjbt zwei politischen Häftlingen, den Studenten JAN JANICKI und SYMON RYMANOWICZ, die Freiheit, stattet sie großzügig aus und stellt sie der adelsstolzen, aber völlig verarmten alten Gräfin und ihren Töchtern LAURA und BRONISLAWA auf der Krakauer Messe als den millionenschweren Fürsten WYBICKI und dessen Sekretär vor. SYMON bewirbt sich auftragsgemäß um die Hand Lauras, bekommt sie, verliebt sich unvorhergesehen in sie und will ihr die Wahrheit sagen: „Ich setz" den Fall . . ." Laura betrachtet diese Andeutung als eine Prüfung ihrer Liebe zu ihm und lacht über das Geständnis. Die Hochzeit kann stattfinden. Während der Feierlichkeit erscheint Ollendorf, aber auch die ehemaligen Mitgefangenen der beiden kommen ungeladen mit ihrem Kerkermeister ENTERICH.
Der „Fürst" wird entlarvt. Der Sekretär gibt sich als der Feldhauptmann GRAF OPOLSKI zu erkennen, der konspirativ vorbereitete Aufstand bricht aus, Krakau fällt, Polen wird frei, und SYMON, der BETTELSTUDENT, wird für seine Verdienste um die Befreiung geadelt und erhält seine LAURA.
Die Partitur, in der MILLÖCKER seine Idee von der Volksoper verwirklicht glaubte, enthielt so viel Originalität — wenn sie auch ohne Flotow, Lortzing und Offenbach nicht denkbar gewesen wäre —, daß sie noch heute zu den besten ihrer Gattung zu zählen ist.
Es folgte ein Triumphzug sondergleichen. Zwei Jahre nach der Premiere, die am 6. Dezember 1882 stattfand, zählte das Theater an der Wien die einhundertfünfzigste Aufführung. In Deutschland, in England und in Amerika wurde der BETTELSTUDENT bald nachgespielt — und ist bis heute auf den Spielplänen in aller Welt geblieben. Was die Popularität angeht, steht der BETTELSTUDENT mit der FLEDERMAUS und der LUSTIGEN WITWE an der Spitze der Wiener Operette.
Nach diesem Riesenerfolg leistete sich der bescheidene Millöcker dreierlei: Er kaufte sich ein Haus in Baden bei Wien, gab das allabendliche Dirigieren auf, pflegte sein Hobby, das Postkartensammeln — und komponierte weiter . . .
Marian
Artikelnummer | Amiga 8 45 066 |
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Produktname | Der Bettelstudent - Querschnitt |
Preis | 9,90 € |
Lieferzeit | Im Schallplattenladen Stralsund |
Interpret | Various Artists |
Name - Titel | Der Bettelstudent - Querschnitt |
Label | AMIGA |
Medientyp | LP / Vinyl 12" |
Vinylgewicht pro Schallplatte | 140 gramm |
Anzahl der Platten | 1 |
Beilagen | Keine |
Allgemeiner Plattenzustand | Gebraucht |
Zustand Tonträger | Very Good + (Sehr gut) |
Zustand Cover | Very Good + (Sehr gut) |
Plattenreinigung | Reinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio) |