Deutsch - Literatur Klassen 7-8
Deutsch - Literatur Klassen 7-8
GEDICHTE UND LIEDER AUS ERBE UND GEGENWART Klassen 7-8
Ausgewählt und zusammengestellt von Herta Marnette und Beatrix Krickendt
1. Seite
1. Bertolt Brecht FRIEDENSLIED Gesprochen von Helene Weigel
2. Pablo Neruda - FRIEDE FÜR DIE ABENDDÄMMERUNG (Auszug) Vortrag: Rainer Büttner
3. Hartmut König FRIEDENSLIED
4. Louis Fürnberg HERBSTESKOMMEN Vortrag: Ursula Karusseit
5. Friedrich Hebbel HERBSTBILD Vortrag: Kurt Böwe
6. Nicolaus Lenau HERBSTENTSCHLUSS (Vortrag mit Musik zur Einführung, mit Tagebuchbemerkungen und knappem Kommentar
Ausschnitt aus der Schulfunksendung „Der Herbst im lyrischen Gedicht", Radio DDR II)
7. Eva Strittmatter VOR EINEM WINTER Vortrag: Karin Reif
8. Theodor Storm DIE STADT Vortrag: Eberhard Mellies
9. Erich Weinert EINE DEUTSCHE MUTTER Vortrag: Gisela May (Verbunden mit Ausschnitten aus der „Leningrader Sinfonie" von Dimitri Schostakowitsch)
2. Seite
10. Johann Wolfgang Goethe DER ZAUBERLEHRLING Vortrag: Rolf Ludwig
11. Johannes R. Becher / Hanns Eisler HEIMAT, MEINE TRAUER Gesang: Ernst Busch
12. Arbeiterkampflied AUF, AUF ZUM KAMPF Gesang: Perry Friedman
13. Johannes R. Becher FRÜHLINGSANFANG Vortrag: Ingrid Hille (mit knappem Ausschnitt aus dem „Volksliederquartett" von Kurt Schwaen)
14. Louis Fürnberg AM FRÜHEN MORGEN Vortrag: Christian Stövesand
15. Kuba SAGEN WIRD MAN ÜBER UNSERE TAGE Vortrag: Robert Trösch
16. Georg Weerth SIE SASSEN AUF DEN BANKEN Vortrag: Eberhard Mellies '
17. Georg Weerth DER ALTE WIRT IN LANCASHIRE Vortrag: Eberhard Mellies
18. Heinrich Heine LORELEI Vortrag: Rainer Büttner
19. Felix Mendelssohn Bartholdy FRÜHLINGSGRUSS op. 19 Nr. 5 (Leise zieht durch mein Gemüt Text: Heinrich Heine) Dresdner Kreuzchor • Rudolf Mauersberger
20. Heinrich Heine LIED DES HIRTENKNABEN (Aus „Die Harzreise") Vortrag: Rainer Büttner
21. Bertolt Brecht / Hanns Eisler EINHEITSFRONTLIED Gesang: Ernst Busch
22. Bertolt Brecht DER GROSSE OKTOBER Vortrag: Eberhard Mellies
Unterrichtsmethodisch variabel zu sein, ist besonders wichtig, um den Schülern anhand der verschiedensten literarischen Werke die Bedeutung der humanistischen Literatur für ihr persönliches Leben bewußt zu machen und in ihnen die Fähigkeit und das Bedürfnis zu entwickeln, „Literatur als Quelle der Erkenntnis, der Selbsterziehung und der Lebensfreude zu nutzen" (Lehrplan, Klassen 5 bis 7. Volk und Wissen Volkseigener Verlag, Berlin 1976, Seite 116). Das gilt in erhöhtem Maße für den Unterricht zum Lyrikzyklus. Denn die Schüler erwarten es hier unbedingt, daß ihnen der Vortrag der Gedichte und das Gespräch über sie Gelegenheit gibt, sich über eignes Fühlen und Denken klarzuwerden, unter anderem mit dem Ziel, den eignen Anteil an der Erziehung der Gefühle zu begreifen.
Die Gefahr, daß Gedichte „zerredet" werden, besteht.
Ein sicherer Weg, ihr zu entgehen, ist die Einbeziehung vielfältiger Vergleichsaufgaben in den Unterricht. Den Schülern bereitet es Freude, Gemeinsames und Unterschiedliches zu entdecken, verschiedenartige Wirkungen aufzuspüren und Begründungen zu suchen für den in jedem Fall einmaligen Zusammenhang des Dichters mit seinem Werk, mit Lebensanschauungen und gesellschaftlichen Verhältnissen. Das Empfinden für Klang und Rhythmus wird ausgebildet. Es entwickeln sich Hören und Sprechen, wie sie dem „literarischen Lesen" gemäß sind. Wird außerdem beim Vergleich von Gedichten und Liedern zu ein und demselben Thema auch auf die Gestaltungsmittel geachtet, so werden die Schüler bestimmt mit großem Interesse bei der Sache sein. Für die Variation der Unterrichtsgestaltung in diesem Sinne ist der Einsatz der Aufnahmen der vorliegenden Schallplatte gedacht.
FRIEDENSLIED
Das Gedicht von Brecht wird am Anfang des Gedichtkurses zum Weltfriedenstag behandelt. Wichtig ist, bei der Behandlung auf die Notwendigkeit einzugehen, zu jeder Zeit den Frieden zu verteidigen. Ansatzpunkte dafür bietet besonders die Zeile „Friede dem friedlichen Nachbarn". Zur Vertiefung dieser Erkenntnis ist das Lied des Oktober-Klubs aufgenommen worden. Darüber hinaus werden die Schüler angeregt, sich zu erinnern, ob sie vergleichbare Gedichte und Lieder kennen. Die Schüler sollen sich auch dazu äußern, welche Vortragsweise ihnen gefällt, mehr oder weniger, und sie sollen es begründen.
FRIEDE FÜR DIE ABENDDÄMMERUNG Ausgehend vom Weltfriedenstag, wird Pablo Nerudas Gedicht zu Bertolt Brechts „Friedenslied" in Beziehung gesetzt. Worin besteht das gemeinsame Anliegen? Was heißt es, wenn Brecht unter dem Titel seines Gedichts vermerkt: „Frei nach Neruda"? Wo zeigen sich die inhaltlichen Unterschiede, wie sind sie zu begründen? (Siehe hierzu: Methodik Deutschunterricht/Literatur. Volk und Wissen Volkseigener Verlag, Berlin 1977, S. 214 ff.)
HERBSTESKOMMEN HERBSTBILD HERBSTENTSCHLUSS
Die Schüler sollen Verständnis dafür gewinnen, daß die in den drei Gedichten gestalteten Naturerlebnisse in Beziehung stehen zum Leben des Menschen, daß diese Gedichte das Lebensgefühl und die Weltanschauung ihrer Verfasser zum Ausdruck bringen. Die Art und Weise, mit der in der Schallplattenaufnahme Lenaus „Herbstentschluß" vermittelt wird, bietet vielfältige Anregungen für vergleichende Betrachtungen, für die Erarbeitung unterschiedlicher Vortragsweisen und für das Gespräch über Herbstgedichte, die sowohl Ausdruck verschiedener menschlicher Beziehungen zur Natur als auch verschiedener poetischer Gestaltungsweisen sind.
VOR EINEM WINTER
Das kann ein „Probestück" sein, es doch wenigstens bei einem Gedicht wie diesem ohne strenge Analyse zu versuchen, seine Schönheit und Aussagekraft zur Wirkung zu bringen, einfach die Schüler durch den Gedichtvortrag herauszufordern, eignes Wissen und Können anzuwenden, und sich anschließend darüber zu verständigen, inwieweit ihnen die SELBSTÄNDIGE Aneignung schon gelungen ist.
DIE STADT
Wie bei der Herbstlyrik, so ist auch für dieses Gedicht zu erklären, daß die poetische Darstellung des Naturerlebnisses bestimmt wird von der Einstellung des Menschen zu seiner Umwelt und zu seinem Leben. Diese Erkenntnis wird später, wenn die Schüler weitere Naturgedichte kennenlernen, noch zu vertiefen sein, z. B. bei Johannes R. Bechers Gedicht „Frühlingsanfang". Die vergleichende Betrachtung entsprechender Grundzüge erweist sich als notwendig. Auch an die Grundlegung für vertiefte Einsichten im Literaturunterricht der nächsten Klassen ist jetzt schon zu denken, z. B. im Hinblick auf „Uns hat der winter geschät über al" von Walther von der Vogelweide, „Osterspaziergang" von Johann Wolfgang Goethe und „Frühlingsgruß" von Heinrich Heine.
EINE DEUTSCHE MUTTER
Der musikalische Rahmen, den die Schallplattenaufnahme der Rezitation gibt, soll helfen, „in der Phase der Erstbegegnung die Schüler richtig einzustellen, eben: einzustimmen auf die .Welle des Kunstwerkes'". (Methodik Deutschunterricht / Literatur. Volk und Wissen Volkseigener Verlag, Berlin 1977, S. 186.)
Mit der Überlegung, ob die Musik als zum Gedicht „passend" empfunden wird, kann es den Schülern erleichtert werden, über eigene Eindrücke zu sprechen. Außerdem zeigte es sich, daß die Schüler durch dieses Verfahren angeregt, zum Teil regelrecht darauf hingelenkt werden, die differenzierte Gestaltung der Handlungs- und Ausdrucksweise der Mutter sowie des faschistischen Beamten und des Postens als wesentlich für das Balladenurteil zu erfassen und zu begreifen. ,
DER ZAUBERLEHRLING
Zum Vortrag von Gedichten kann Spielfreude gehören, mehr noch: Die Freude an der spielerischen Aneignung dessen, was im literarischen Werk vorgegeben ist, gehört zum Genuß, zu dem oft zitierten „Vergnügen am Denken" dazu. Dieses Thema hat viele Seiten. Obgleich wir sie sehr gern alle erörtert sehen möchten, so ist doch verständlicherweise hier kein Platz dafür. Aber vermerkt soll zumindest sein, daß im Unterricht zu den Balladen auf das Lebendig-werdenlassen durch betont spielerischen Gebrauch der Ausdrucksmittel überhaupt nicht verzichtet werden darf. Falls noch Ermutigung gebraucht wird, so ist sie sicherlich in der Schallplattenaufnahme der Rezitation von Goethes „Zauberlehrling" zu finden.
HEIMAT, MEINE TRAUER AUF, AUF ZUM KAMPF
Die Vertonung „Heimat, meine Trauer" und das alte Arbeiterlied sind geeignet, den Unterricht zu den für Klasse 7 ausgewählten Gedichten an verschiedenen STellen zu unterstützen. Ein ganz selbstverständliches Verfahren stellt es dar, den Unterricht zum Gedicht von Johannes R. Becher „Deutschland, meine Trauer" mit der Darbietung der Vertonung zu verbinden und im übrigen den Hinweisen zu folgen, die in Bertolt Brechts „Brief an die Jungen Pioniere" enthalten sind (Unser Lesebuch, Klasse 7). Neue Möglichketten sind vor allem zu sehen, wenn das Lied „Auf, auf zum Kampf" mit benutzt wird bei der unterrichtlichen Behandlung von Bechers Gedicht oder Brechts „Friedenslied" oder Weinerts Ballade „Eine deutsche Mutter". Sinn und Zweck wird in jedem Falle sein, die Schüler mit diesem Lied zum Nachdenken über ihren eigenen Platz im Kampf für die Weiterentwicklung unserer sozialistischen Gesellschaft anzuregen ; zumeist wird es günstige Gelegenheiten gegen Ende der Gedichtsbehandlung geben, um den Unterricht im oben genannten Sinne ausklingen zu lassen.
FRÜHLINGSANFANG AM FRÜHEN MORGEN SAGEN WIRD MAN ÜBER UNSERE TAGE Der musikalische Auftakt zum Gedicht von Johannes R. Becher „Frühlingsanfang" soll helfen, daß Rezitation und unterrichtliche Erörterung möglichst tiefe Eindrücke bewirken. Im Vergleich mit Louis Fürnbergs Gedicht ist den Schülern die Gemeinsamkeit der sozialistischen Dichter im parteilich klar entschiedenen Bekenntnis zu unserem Arbeiter-und-Bauern-Staat näher begreifbar zu machen. Dem Gedanken, auch bei solchen Vergleichsaufgaben den Kunstgenuß unbeschädigt zu lassen, entspricht die Einbeziehung
von Kubas Gedicht. Sicherlich wird es in Klasse 7 noch nicht ganz von jedem Schüler verstanden werden; aber das völlige Ausschöpfen wollen wir ohnehin nicht zum Ziel nehmen, sondern die Gelegenheit vermitteln, daß möglichst viele Schüler die Schönheit der poetischen Bilder empfinden und selbständig Gedankenverbindungen zu den anderen (gründlicher im Unterricht behandelten) Gedichten herstellen.
SIE SASSEN AUF DEN BÄNKEN DER ALTE WIRT VON LANCASHIRE Beide Schallplattenaufnahmen sind hier zusammengestellt worden, hauptsächlich um sie zu empfehlen für die variable, den jeweiligen Unterrichtsbedingungen angemessene Verbindung mit Schülerübungen im selbständigen Interpretieren, die insbesondere in Klasse 8 vorgesehen sind.
Außerdem wird für Vergleichsaufgaben bei der Behandlung des Gedichts „Der alte Wirt von Lan-cashire" auf die Gegenüberstellung mit Weinerts „Des reichen Mannes Frühlingstag" hingewiesen. Durch den Vergleich werden speziell die Schluß-strophen beider Gedichte in ihrer Aussage tiefreichender und inhaltlich weitergefaßt begreifbar. (Siehe hierzu SCHOLA 8 70 013, Nr. 2.)
EINHEITSFRONTLIED DER GROSSE OKTOBER
Die Einbeziehung des „Einheitsfrontliedes" in die Behandlung des Gedichts „Der große Oktober" bereichert den Unterricht (Klasse 7), ohne ihn inhaltlich oder zeitlich auszuweiten, vor allem dadurch, daß den Schülern die Weiterführung der Gedanken von Weerth und Weinert im Werk Brechts gewissermaßen „exemplarisch" erlebbar gemacht wird. Außerdem ist es geeignet, um darauf hinzuweisen, welchen hohen Anteil Hanns Eisler und Ernst Busch am revolutionären Gebrauch sozialistischer Kunstwerke als Waffen im Klassenkampf haben. Die Verknüpfung des Friedensgedankens mit dem Gedanken der Befreiung der Menschheit von Ausbeutung und Unterdrückung leitet den Gedichtkurs in Klasse 7 ein - „Der große Oktober" stellt seinen abschließenden Höhepunkt dar; damit im Zusammenhang können den Schülern vielfältige Aufgaben gestellt werden, sich wiederholt mit den im Unterricht behandelten Gedichten zu beschäftigen, Lieder und andere Musikstücke dazu auszuwählen sowie erläuternde Worte, vielleicht sogar ein kleines literarisches Programm zu entwerfen, wobei die vorliegende Schallplatte sicher weiter benutzt werden kann.
LORELEI
FRÜHLINGSGRUSS LIED DES HIRTENKNABEN
Diese Schallplattenaufnahmen sind in Klasse 8 zunächst einmal einzusetzen, um die Schüler mit einigen von Heines Liedern und mit seiner „Harzreise" bekanntzumachen. Außerdem liegt es sehr nahe, die Darbietung der in der Schallplattenauswahl enthaltenen Gedichte zu verbinden mit Gesprächen über den Gedanken „Die Volksdichtung als Ausdruck der Wünsche und Hoffnungen des Volkes" sowie mit literaturtheoretischen Erläuterungen über Ironie und Mittel der Satire.
Als Unterrichtsmittel zugelassen durch das Ministerium für Volksbildung der DDR, Hauptverwaltung Unterrichtsmittel und Schulversorgung.
Entwickelt von der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften der DDR.
Institut für Unterrichtsmittel
Titelbild: Illustration von Ernst Barlach zu Johann Wolfgang Goethe „Der Zauberlehrling" (Lithografie, 1924).
Reproduktionsvorlage: Deutsche Fotothek Dresden Grafische Gestaltung: Christoph Ehbets Redaktion: Dr. Horst Dahin
Artikelnummer | Schola 8 70 011 |
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Produktname | Deutsch - Literatur Klassen 7-8 |
Preis | 24,90 € |
Lieferzeit | Im Schallplattenladen Stralsund |
Interpret | Various Artists |
Name - Titel | Deutsch - Literatur Klassen 7-8 |
Label | Andere |
Medientyp | LP / Vinyl 12" |
Vinylgewicht pro Schallplatte | 180 gramm |
Anzahl der Platten | 1 |
Beilagen | Keine |
Release-Datum | 1980 |
Allgemeiner Plattenzustand | Gebraucht |
Zustand Tonträger | Very Good + (Sehr gut) |
Zustand Cover | Near Mint (Neuwertig) |
Plattenreinigung | Reinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio) |