Dick Gaughan - A Different Kind of Love Song

Dick Gaughan - A Different Kind of Love Song

A Different Kind of Love Song

Erin-Go-Bragh

No Westlin Winds

The Nows They Melt the Soonest

The Father´s Song

Thing Again

As I Walked on the Road

Stand Up for Judas

Song for Ireland

Both Side the Tweed

„Schottischer Stahl gehörtet in irischem Feuer ist die Waffe, die ich mir ersehne“ Hugh MacDiarmid
Geschrieben wurde diese Verszeile nicht über ihn. Als ich neulich auf sie stieß. schien sie mir aber so zutreffend für den schottischen Sänger. Gitarristen. Liedermacher Dick Gaughan. und das nicht nur wegen seiner irischen Großeltern. Wie kaum ein zweiter zeitgenössischer Folklore-Musiker seiner Heimat verbindet er musikantische Meisterschaft mit einer im besten Sinne des Wortes kämpferischen Gesinnung und konsequenter Haltung. Ihm geht es immer um .die Sache*, folkloristische Poesie und Schönheit sind für ihn unverzichtbar — aber eben in jenem Sinne, daß sie ihm nie zum Vehikel eigener Befindlichkeiten werden. Das Volk, das arbeitende, leidende, kämpfende, träumende, kurz — das lebende ist für ihn Quelle und Adressat zugleich. So groß es auch klingen mag — zu den Leuten, bei denen Arbeit und Anliegen. Wesen und Erscheinungsart ein ßild ergeben, gehört auch Dick Gaughan.
Einer, der Ruhe ausstrahlt (trotz der nicht zu zählenden Tassen Kaffee und Zigaretten, ohne die er nicht auszukommen scheint), Sicherheit (die daraus entsteht, daß er weiß, was er will) ebenso wie Toleranz (die nichts mit Versöhnlichkeit zu tun hat), Freund-
lichkeit (der herzlichen Art) und ein kritisches Interesse an allem, was ihn umgibt, was ihm begegnet. Geboren wurde er 1948. Seine Mutter war eine Frau aus den schottischen Highlands, sein Vater ein Arbeiter irischer Abstammung. Musik begann zeitig in seinem Leben eine Rolle zu spielen — autodidaktischer Gitarreunterricht während die anderen Jungs seines Alters Fußbad spielten, erste Fingerübungen mit den Rock'n'Roll-Hits der sechziger Jahre, schließlich dann die Hinwendung zu den Liedern, die er aus seiner heimatlichen Umgebung kannte — historische Balladen. Gewerkschaftslieder, Volkslieder. Er begann eine Lehre in einer Papierfabrik, wurde dann Klempner, bevor er sich schließlich ganz der Musik verschrieb. Er spielte bei den Boys of the Lough. Er war Gitarrist der in seiner Heimat sehr erfolgreichen Folk-Rock-Band Five Hand Reel. Als er spürte, daß die auf dem Unternehmen lastenden kommerziellen Zwänge begannen, ihm bei
dem hinderlich zu sein, was er eigentlich wollte, wurde er wieder Solist.
Seine Beschäftigung mit der irischen und schottischen Volksmusik ließ ihn einen ganz eigenen Stil entwickeln — eine Gitarrentechnik, die hauptsächlich auf offenen Stimmungen basierend, die Pentatonik der keltischen Harfe oder des Dudelsacks assoziiert sowie eine Art zu singen, die. hört man als terzenverwöhnter Mitteleuropäer genauer hin, die karge Schönheit der alten gälischen Barden wiedererstehen läßt Damit die neuen, die aktuellen Inhalte zu transportieren, sie zu einer logischen Fortsetzung dessen zu machen, was Volksgesang kann und können muß. das ist eine der großen und seltenen Tugenden, die Dick Gaughan zu eigen sind.
1982 war er das erste Mal in unserem Lande. Eine Begegnung, von der er sagt sie habe ihm die Möglichkeit gezeigt eine konkrete Perspektive zu sehen, für etwas zu sein. Seine Lieder, seine Meisterschaft seine Geradheit haben ihm seither hier viele Freunde geschaffen. Freunde, denen er sich auf das Engste verbunden fühlt.