Earth, Wind & Fire - That's The Way Of The World
Earth, Wind & Fire - That's The Way Of The World
»Okay, zwar Disco-Sound, aber doch gut gemacht.« Wer heute so spricht, muss in den 70er und 80ern flott auf dem Beinen gewesen sein und hat in jungen Jahren bis in die Zehenspitzen erspürt, dass in der kommerziellen Fusionsmusik seiner Samstag-Nacht-Sausen jede Menge prickelnde Substanz steckt. Mehr noch. Earth, Wind & Fire maß dem hoch geschichteten Auflauf aus Latin, Gospel, Soul, Funk und knackigen Bläsersätzen sogar existenzielle Bedeutung zu: Dieses Album sollte richtungsweisend dafür sein, ob sich die Band etablieren könne oder im namenlosen Einerlei der ungezählten Rhythm & Blues-Acts untergehen würde.
Das Grundrezept aus feinen Latin-Beats, kernigen Bassgrooves und knackscharfen Funkimprovisationen, gewürzt mit exotischen Klangzutaten, stimmte. Gekrönt mit luftigem Falsett und lockerem Harmoniegesang formte die Band einen verdichteten Big-Band Sound, den das Fachblatt Rolling Stone als innovativ, aber populär, präzise und dennoch sinnlich, kalkuliert und trotzdem mitreißend, umschreibt. Nach fast zwei Jahrzehnten und allein in USA mehr als drei Millionen verkauften Exemplaren legte sich die Redaktion fest und wählte die Platte in die Liste der 500 besten Alben aller Zeiten. Wurde auch Zeit, denn nun bekommen auch die Raver und Rapper eine faire Chance, den tanzbaren Rhythmus von Papa zu erleben.
Maurice White (voc, perc, dr); Verdine White (voc, b, perc); Philip Bailey (voc, cga, perc); Larry Dunn (p, org, synth); Al McKay (g, perc); Ralph Johnson (dr, perc); Johnny Graham (g); Fred White (dr, perc); u.a.
Aufnahme: 1975 in der Caribou Ranch in Nederland, Colorado (USA), von Curt Wittig
Produktion: Maurice White