Guter Rat in Redesachen
Guter Rat in Redesachen
Guter Rat in Redesachen
Muttersprachunterricht Klassen 8-10
GUTER RAT IN REDESACHEN/ FÜR REDNER UND ZUHÖRER
Ausgewählt, geordnet und mit ZWISCHENREDEN versehen von Dr. Horst Dahm
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1.1 DENKE AN DIE MENSCHEN, ZU DENEN DU SPRICHST
1.2 Das DDR-Hauptwort Solidarität
Hermann Kant, Referat auf dem VIII. Schriftstellerkongreß der DDR. Ausschnitt aus der Originaltonaufnahme, Radio DDR II.
1.3 ZWISCHEN REDE: Habe ich was zu sagen? /1/
2.1 WEIL DU DEN GEDANKEN BEIM WORT NIMMST, KOMMT ER
2.2 Und.
Glosse von Joachim Blady, gesprochen von Simone v. Zglinicki
2.3 ZWISCHEN REDE: Erklärung einer Stilblüte - Aufforderung zur Aufmerksamkeit im Sprachalltag
3.1 DURCH FERTIGE PHRASEN WIRST DU KEINEN EINDRUCK MACHEN, WEIL MAN DIE PHRASEN BEREITS KENNT
3.2 Monolog eines Fündigen oder Ein Diskussionsbeitrag
Text von Manfred Strahl, gesprochen von Hans Teuscher
3.3 ZWISCHENREDE: „Wer sich schon als Redner sicher fühlt, höre sich meine kleine Geschichte an..." /2/
4.1 EIN REDNER MUSS EINE EHRLICHE REDEABSICHT HABEN, UND ER MUSS AUCH DEN RICHTIGEN TON TREFFEN
4.2 Ansprache des Schülers Jens Richter aus der Klasse 10b zum 8. März
Text von Angela Rückert, gesprochen von Gerald Schaale
4.3 ZWISCHEN REDE: Ich rede...
Text von Horst Dahm und Jürgen Schmidt
Über den richtigen Ton und die richtige Lautstärke, dazu eine spielerische Übung mit dem Satz: Der junge Mann sagte, das Mädchen mit dem engen Pullover gefällt mir sehr.
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5.1 DER EHRLICHE REDNER WILL ÜBERZEUGEN, NICHT ÜBERREDEN
5.2 Computer Pegasus. Hörszene
Nach Ralph Wieners gleichnamiger Geschichte, gesprochen von Hans Teuscher, Otto Mellies, Frank Liener, Arno Wyzniewski, Simone v. Zglinicki, Klaus Piontek
5.3 ZWISCHEN REDE: „Es gibt viele Aussagen, die keine
Beweise brauchen..."
Zur Wachsamkeit vor Scheinargumenten
6.1 SUCHE FÜR JEDE SACHE UND JEDEN SACHVERHALT
DIE TREFFENDE BEZEICHNUNG
6.2 Der Fall Knorke.
Skizze von Kurt Tucholsky, gesprochen von Otto Mellies...
6.3 ZWISCHEN REDE: Die Gedanken entwickeln sich beim
Reden..."
Zur Einheit von Denken und Sprechen
7.1 EIN REDNER MUSS WISSEN, ZU WEM ER SPRICHT
7.2 Wie man ein Referat abwandelt.
Nach Jerzy Wittlins gleichnamiger Humoreske, gesprochen von Arno Wyzniewski
7.3 ZUM SCHLUSS: Erinnerung an die „Ratschläge für einen schlechten Redner" von Kurt Tucholsky /3/
Sprecher aller Leitgedanken und ZWISCHEN REDEN:
Klaus Piontek
Regie: Jürgen Schmidt
Redaktion: Angela Rückert
Gestaltung der Plattentasche: Eckard Staginnus
Was wir wollen
Die einzelnen Titel dieser Schallplatte können eingesetzt werden für Übungen der Klassen 8—10 - im Erfassen der Anforderungen einer kommunikativen Situation;
- im Vorbereiten von Vorträgen,
- im Argumentieren,
- im partnerorientierten Sprechen,
- im Äußern und Begründen eigener Standpunkte sowie im
- Anwenden rhetorischer Mittel der Redegestaltung.
Die Schallplatte befaßt sich damit, wie man als Redner und Zuhörer besser werden kann, beispielsweise: Weniger Worte machen, mehr sagen! Schön wäre das. Und seit langem ist jedem bekannt, Reden sind nicht nur ein Problem der Redner. Sie sind auch eine Angelegenheit für Zuhörer: Wie verhält sich der Zuhörer? Denkt er mit? — und fühlt er mit?! Fragt er sich mit Interesse, ob sich aus dem Gehörten was machen läßt? Zum Beispiel: das Wissen bereichern, den Erlebniskreis erweitern und eine Meinung bilden.
Wird so an unsere sieben Ratschläge herangegangen, kann dem Unterricht geholfen werden, mit Anregungen für den experimentellen und konstruktiv-praktischen Gebrauch der Sprache als Mittel und Gegenstand der mündlichen Ausdrucksschulung. Es werden Denkbewegungen ausgelöst und Demonstrationsobjekte vermittelt. Und das womöglich alles auf einen Streich.
Jeder Ratschlag hat einen Leitgedanken, dazu sein Beispiel und eine Zwischenrede. Die Leitgedanken-vermitteln Impulse, wirken stimulierend und aktivierend als „Vorwegweiser" für Beobachtungen an den Beispielen. Was wird in den Beispielen rednerisch richtig oder falsch gemacht? Welche Schlußfolgerungen sind daraus für eignes Reden (und Zuhören) zu ziehen?
Immer geht es um die Befähigung zum situationsgerechten, zielbewußten Reden und Zuhören. Dieser einheitliche Prozeß, im Gespräch in seiner Einheit unübersehbar, muß dem Redner im Sinn bleiben, weil er erreichen will, daß ihm die anderen zuhören und begreifen, was er von ihnen will. Dieser Grundorientierung des Unterrichts wird auch mit den Zwischenreden gefolgt. Speziell fördern sie es, die Erfahrungen der Schüler als Redner und Zuhörer anzusprechen und die Vielseitigkeit der alltäglichen Sprachpraxis zu betonen. Gemeinsam können alle drei Bestandteile unserer Ratschläge dem Unterricht eine Hilfe sein, das Interesse der Schüler für Übungsaufgaben im mündlichen Ausdrucksunterricht zu stärken und das Nachdenken über solche Aufgaben überhaupt anziehend zu machen.
Wirkungen, die von einem Unterrichtsmittel ausgehen, sind immer nur ein Teil der Unterrichtsstunde. Deshalb hängt auch der Wirkungsgrad unserer Ratschläge wesentlich davon ab, daß der Lehrer die Verbindung mit dem Ziel-Methode-Zusammenhang seines Unterrichts herstellt, und zwar aus den Zielen für die ganze Stoffeinheit konkret und mit aktuellem Bezug.
Im Zentrum steht der Schüler als Redner, Diskussions- und Gesprächspartner
Schwierig wird es für die Schüler sein, in allen Fällen den Vergleich mit dem eignen Leistungsstand zu ziehen. Reden und Zuhören als Schulaufgabe bedeutet ein Produktivwerden der Schüler, das über den Alltagsrahmen dieser Tätigkeit hinausgeht, denn es wird ja nicht nur geredet und zugehört, sondern außerdem wird dem Weg des Redens und Zuhörens nachgegangen, und nicht zuletzt wird auch eine lehrolangemäße Wertung zum Stand des jeweils erreichten Wissens und Könnens vorgenommen. Hierbei können die Schallplattenbeiträge nützlich sein, indem sie Ausgangspunkte und Vergleichswerte vermitteln, die obendrein den Vorteil haben, daß sie beliebig oft (und völlig unverändert) zu Gehör gebracht werden können. Die Art ihrer unterrichtlichen Eingliederung ist sehr variabel, empfehlenswert bleibt jedoch folgendes: Beim Üben des aufmerksamen Zuhörens ist von einfachen, naheliegenden Zielstellungen auszugehen, die zum Beispiel einen der Leitgedanken aufgreifen und die Verbindung zu Kriterien der Redegestaltung von Anfang an gewährleisten. Daraus sind im Verlauf der Stunde weiterführende Aufgabenstellungen zu gewinnen, mit denen dann etappenweise über das Zuhören hinaus vorgedrungen wird zur Beurteilung des Gehörten und zu Schlußfolgerungen über die Redegestaltung und den Sprachgebrauch unter seinen verschiedenen alltäglichen Aspekten. Beispielsweise hat es sich für den 1. Ratschlag bewährt, den Unterricht folgendermaßen zu eröffnen:
„Denke an die Menschen, zu denen du sprichst", das ist ein Ratschlag für Redner. Wir hören dazu ein Beispiel und wollen feststellen, ob der Ratschlag beherzigt wurde. — Die anschließende Bewertung der Schülerantworten erfolgt verbunden mit Aufforderungen zum Nachdenken über eigne Erfahrungen der Schüler im mündlichen Gedankenaustausch beim Reden, in Gesprächen und Diskussionen. Auch an weiterreichende Schlußfolgerungen für die eigene Sprachpraxis ist zu denken. „Unseren sozialistischen Verhältnissen muß auch unser Sprachgebrauch entsprachen." 4/ Unter diesem großen Gedanken ist der Zusammenhang von Sprache und Gesellschaft als Maßstab zu sehen, und das ist es auch, wohin das Fühlen und Denken der Schüler mit dem Beispiel dieser Unterrichtsstunde geführt werden kann. Außerdem ist Ansporn gegeben für ihren Forschungseifer, sobald sie gefragt werden. Hermann Kant wendet sich gegen die Schluderei in unserer Sprache. Ist der Umgang mit dem Wort Solidarität dafür das einzige Beispiel?
Sollen rednerische Übungen den unmittelbaren Ausgangs- und Zielpunkt der Unterrichtsstunde bilden, so werden Interesse und Zielklarheit gefördert, indem das Diskutable, das Lobenswerte und das Verbesserungswürdige des jeweils eingesetzten Beispiels in den Vordergrund gerückt und darüber gesprochen wird. Die Schüleraufgaben sind demgemäß darauf zu richten, im Beispiel Musterhaftes und Mangelhaftes zu entdecken und im Vergleich mit dem eigenen
Leistungsstand hervorzuheben, welche Meinung dazu vertreten wird. Daran knüpfen dann die praktischen Übungen an, in entsprechender Differenzierung, und bei der Bewertung des Leistungsstandes der Schüler können die Zwischenreden wie Diskussionsbeiträge mit eingesetzt werden.
Der Weg vom Redner zum Zuhörer und zurück
Also, es geht um's Reden und Zuhören; und! das Ganze erhält seinen Sinn aus der immer wieder frischen Aufgabe, anderen begreiflich zu machen, daß man etwas von ihnen will, was das ist — oder daß man dieses und jenes nicht will, warum oder warum nicht. Und dementsprechend muß auch zugehört werden. Daran sei nochmals erinnert, denn deshalb ist bei Übungen zur Sprachkommunikation nicht nur der Weg vom Absender zum Empfänger zu verfolgen, sondern ebenfalls zu prüfen1 und zu beurteilen sind Art und Ausmaß der sprach--liehen Wirkungen. Das gilt für die gesellschaftliche Praxis, und deshalb gilt es auch für den Unterricht. Dazu gehören die immer wiederkehrenden Fragen nach der Angemessenheit der Mittel und nach dem Verhältnis von Aufwand und Ergebnis. Dementsprechende Probleme sind prinzipiell für die mündliche wie für die schriftliche Ausdrucksschulung unerläßlich. Was nun unsere Ratschläge anbelangt, so ist ihre Benutzung nachdrücklich für solche Aufgaben mit zu empfehlen, die die Schüler auffordern, als Zuhörer über die Redegestaltung zu urteilen, sie kritisch zu betrachten und über Verbesserungsvorschläge nachzudenken, also den Weg vom Redner zum Zuhörer und
. zurück aufmerksam zu verfolgen. Hierfür vermittelt der Schallplatteneinsatz auf leicht handhabbare Weise Demonstrations- und Beobachtungsgegenstände, die es den Schülern ermöglichen, den eigenen Leistungsstand zu prüfen und zielstrebig an der Weiterentwicklung ihres redegerechten Wissens und Könnens zu arbeiten.
Dr. Horst Dahm
Anmerkungen
1) Nach: Die Konsequenz. In: Gerhard Branstner.
Die unmoralische Tugend. Mitteldeutscher Verlag . Halle-Leipzig 1983. S. 118.
2) Die Redewendung. In: Klaus Lettke. Die Achilles-Verse Verlag Tribüne Berlin 1979, S. 20
'3)'. Kurt Tucholsky: Ratschläge für einen schlechten Redner. In: Tucholsky-Lesebuch. Aufbauverlag Berlin und Weimar 1968. S. 83 f.
4) Gerhart Eisler. Siehe: Zeitschrift „Neue Deutsche Presse", Heft 9/1961. S. 37 f. ■
Als Unterrichtsmittel zugelassen durch das Ministerium
für Volksbildung der DDR, Hauptverwaltung Unterrichtsmittel und Schulversorgung;
Entwickelt von der Akademie
der Pädagogischen Wissenschaften der DDR,
Institut für Unterrichtsmittel
Artikelnummer | Schola 8 75 136 |
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Produktname | Guter Rat in Redesachen |
Preis | 19,90 € |
Lieferzeit | Im Schallplattenladen Stralsund |
Interpret | Various Artsist |
Name - Titel | Guter Rat in Redesachen |
Label | Andere |
Medientyp | LP / Vinyl 12" |
Vinylgewicht pro Schallplatte | 140 gramm |
Anzahl der Platten | 1 |
Beilagen | Keine |
Release-Datum | 1986 |
Allgemeiner Plattenzustand | Gebraucht |
Zustand Tonträger | Very Good + (Sehr gut) |
Zustand Cover | Very Good + (Sehr gut) |
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