Hörspiele 5

Hörspiele 5

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HÖRSPIELE 5
Ein Raumanzug zuwenig
Frei gestaltet nach Motiven der Erzählung Lew Stekolnikows „Der seltsame Funkspruch" übersetzt von A. Möckel Bearbeiter: Rita Lepitri
Zeit der Handlung: 2074
Erzähler: Immo Tielke
Dramaturg: Hans Kubisch
Toningenieur: Erika Schüttauf
Regie: Klaus Zippel Darsteller:

Michael Groth        (Alexej Donzow)
Günter Grabbert        (Roald Petersen)
Walter Niclaus        (Jean        Lecoq)
Paul-Dolf Neiß        (Antti        Timonen)
Eberhard Strauß        (Pjotr        Orlankin)
Walter Jäckel        (Gunther Rolf)
Länge: 23 Min.

Der Schatten
von Ireneusz Iredyriski
Aus dem Polnischen von Peter Ball
Dramaturg: Johannes Berger
Regisseur: Günter Bormann

Darsteller:
Hans-Jürgen Pfaff        (Janek)
Gerd Grasse        (Er, der Schatten)
Friederike Raschke        (Mutter)
Wolfgang Winkler        (Vater)
Länge: 18 Min.

In Sachen Schulhoflinde von Stephan Göritz
Dramaturg: Jochen Hauser
Toningenieur: Erika Schüttauf
Regisseur: Günter Bormann
Darsteller:
Hans-Jürgen Silbermann (Hartmut)
Wolfgang Jakob        (Günter)
Reinhard Reimann        (Bernd)
Robert Strauß        (Olaf)
Frauke Poolmann        (Petra)
Gerd Gütschow        (Lehrer Krüger)
Hans Gora        (Direktor)
Länge: 6 Min.
Unsere Schüler wenden sich in ihrer Freizeit gern Hörspielen zu. Als Zuhörern ist ihnen Literatur schon vor dem Lesen lernen vertraut geworden; literarisches Hören und Lesen so früh wie möglich miteinander in ein fruchtbringendes Verhältnis zu bringen, dabei können gemeinsame Hörspielerlebnisse helfen im Literaturunterricht und durch ihn gelenkt auch in außerunterrichtlichen Veranstaltungen, z. B. in der Pionierarbeit (Klassen 5-7) und der Arbeit im Hort.
Der gemeinsame Empfang von Hörspielen zielt darauf, die Schüler „nicht nur hören, sondern auch sprechen zu machen", sie mit ihren Eindrücken untereinander in Beziehung zu setzen und im Gespräch die Kritikfähigkeit, das Literaturinteresse, -Verständnis und -Bedürfnis weiterzuentwickeln.
Durch Hör- und Lenkungsaufgaben auf die Problematik des Geschehens in den Hörspielen hingewiesen, äußern die Schüler gern ihre Meinung. Weil sozialistische Hörspielkunst außerordentlich reich und vielfältig sowohl in inhaltlicher als auch formkünstlerischer Hinsicht ist, ergeben sich für die methodische Gestaltung des unterrichtlichen Einsatzes von Werken der Hörfunkdramatik sehr viele verschiedenartige Wege. Im folgenden werden Einsatzhinweise für unsere Hörspielauswahl gegeben.

Der Schatten
Janek, acht Jahre alt, verteidigt gegenüber seiner Umwelt eine Fantasieerscheinung, einen in seiner Vorstellung lebendig gewordenen Schatten. Abend für Abend erscheint ihm auf diese Weise der Schatten eines Zweiges des Baumes, der vor dem Schlafzimmerfenster wächst. Janek freundet sich mit dem Schatten an. Ihm kann er seine Sorgen und Nöte anvertrauen. Verzweifelt kämpft er um die Existenz seines „Freundes", denn weder seine Eltern noch sonst irgend jemand wollen diese Freundschaft wahrhaben.
„Der Schatten" - ein Hörspiel für Kinder und Erwachsene! Jeder Mensch wächst auf mit Märchen; die Fantasie der Kinder bringt jeden Gegenstand zum Reden, erweckt ihn zum Leben, macht ihn zum Gesprächspartner, zum Spielgefährten und Freund. Mit zunehmendem Alter und dem immer umfangreicheren, tieferen Erfassen der Realität scheint das Märchenhafte aus dem Leben zu verschwinden, man schämt sich der Gefühle, ja, es kann vorkommen, daß man bestreitet, sie jemals gehabt zu haben. Janeks Eltern sehen ihren Fehler ein, sie ringen sich zur Ehrlichkeit durch und haben Verständnis für das Verhalten ihres Kindes. Besonders aufschlußreich ist der Dialog zwischen Janek und seinem erfundenen Gesprächspartner. Es werden Lebensweisheiten vermittelt, ohne Janek zu bevormunden.
Vor dem Einsatz des Hörspiels im Unterricht (Klassen 5-6) ist eine knappe Einführung angebracht, weil die Eigentümlichkeit der Geschichte eingestimmte Zuhörer braucht. Bewährt hat sich folgender Anfang:
Ist es nicht verwunderlich, wenn leblose Dinge plötzlich zu sprechen beginnen, und wenn dann dieselben leblosen Dinge zu Freunden der Menschen, der Kinder werden?
Ob es so etwas überhaupt geben kann?
(Ein anderer Weg: Es wird vom Titel des Hörspiels ausgegangen und gefragt, was sich wohl dahinter für eine Geschichte verbirgt?)
Wichtig ist, das Gespräch mit einem solchen Anstoß zu eröffnen, der möglichst alle Schüler interessiert und ihnen die Möglichkeit bietet, sich vom eignen Eindruck her an der Diskussion zu beteiligen. Vorschlag:
Wie beginnt das Hörspiel, und was soll damit erreicht werden? (Dazu den Anfang nochmals Vorspielen.) Die Schüler erkennen, daß die schrille, anschwellende Musik und das damit verbundene dumpfe Dröhnen den Eindruck des Unheimlichen, Bedrohlichen beim Zuhörer entstehen läßt und daß Janeks Angst und Entsetzen durch dessen Aufschrei spürbar gemacht werden. Die Funktion von Musik und Geräusch im Hörspiel erklären sich hier nahezu von selbst, nämlich situations-, spannungs- und stimmungserzeugendes Mittel zu sein. Das zeigt sich auch im weiteren Verlauf, zum Beispiel in der starken Kontrastwirkung, die von der beruhigenden und freundlichen Stimme ausgeht, mit der der Schatten spricht. Dadurch wird die anfänglich bedrohliche Atmosphäre aufgehoben.
Kann die Geschichte wirklich passiert sein?
Das ist durchaus möglich. Aber hat Janeks Fantasieerlebnis überhaupt einen Sinn?
Wieso kann Janek in dem Schatten seinen Freund sehen?
Janek ist sich oft selbst überlassen und sucht sich deshalb neben seinen Schulfreunden (Janek ist kein weltfremder Hans-guck-in-die-Luft!) vorgestellte, erfundene Freundschaften.
Welche Stelle im Gespräch zwischen Janek und dem Schatten ist besonders schön?
Es ist für den Gedankenaustausch im Kollektiv besonders sinnvoll, sich bei der Fülle des Möglichen auf jene Dialogstelle zu konzentrieren, in der der Schatten zu Janek über die Kraft und den Reichtum der Fantasie spricht:
Janek „Was ist das: Fantasie?"
Der Schatten „Fantasie, das ist die Fähigkeit, sich alles Mögliche auszudenken, zum Beispiel: Märchen. Die Fantasie kann alles ringsum verwandeln. Sie hilft in traurigen Momenten über Kummer hinweg. Sie hilft auch, lustige Spiele zu erfinden und überhaupt Spaß am Leben zu haben. Die Fantasie der Kinder ist unerschöpflich, aber auch sehr verschieden . .
(Am besten ist es wohl, dieser Ausschnitt wird den Schülern nochmals vorgespielt, und vielleicht gibt man ihnen außerdem den Textauszug in die Hand ) Es wird darüber zu sprechen sein, daß die Übertragung von Realem ins Fantastische dem Bekannten die Alltäglichkeit, Gewöhnlichkeit nimmt, daß man dadurch Vertrautes auf völlig neue Weise sehen kann.
Fantasie hilft, das Wirkliche genauer, das Schöne im Wirklichen reicher zu erfassen, ohne das Prinzip der Wahrhaftigkeit zu verletzen.
Was meint ihr zum Verhalten der Eltern gegenüber Janek, als er ihnen von seinem fantastischen Erlebnis erzählt?
Zunächst wird Janek von ihnen nicht ernst genommen. Jedoch dann vollzieht sich eine Wende, die Eltern werden nachdenklich und gestehen, daß sie in ihrer Kindheit ähnlich wie Janek empfunden und gedacht haben. Auf diesem Wege verwandelt sich die Abneigung, die beim Zuhörer gegenüber den Eltern anfänglich entstanden war, in Sympathie. (Es empfiehlt sich, auf dieses Hörspiel im Muttersprachunterricht zurückzugreifen, und zwar bei Übungen im Erzählen.) Interessante Vergleichsmöglichkeiten bestehen zum Hörspiel „Ein ganz langweiliges Zimmer" von Anna Seghers. Siehe Methodik Deutschunterricht / Literatur. Volk und Wissen Volkseigener Verlag, Berlin 1977, S. 419 ff.)

In Sachen Schulhoflinde
Hier geht es um das aktive und verantwortungsbewußte Verhältnis des Menschen in der sozialistischen Gesellschaft zur Natur.
Günter Mensch, guckt mal!
Hier, aus dem Fenster.
Olaf        Was denn?
Günter        Da unten auf dem Schulhof.
Hartmut        Meinst du den Bauwagen?
Der steht seit heute früh.
Olaf        Vielleicht reißen sie die Schule ab.
Petra        Das wär was!
Hartmut        Eine Motorsäge .. . (erschrocken) Die Linde!
Der Baum soll gefällt werden, damit das Namensschild der Schule schon von weitem zu sehen ist. Im Unterricht sind die Schüler mit Problemen des Umweltschutzes bekannt geworden, jetzt begegnen sie dem Problem in der Praxis.
Beim Klassenleiter stoßen sie mit ihrem Eintreten für den Schutz der Schulhoflinde auf wenig Verständnis, ebenso beim FDJ-Sekretär der Klasse. Beide sind bereit, den Baum zugunsten des Namenschildes zu opfern. Aber damit geben sich Günter, Hartmut und die anderen nicht zufrieden. Sie befestigen das Naturschutzsymbol - das Schild mit der Eule - an der gefährdeten Schulhoflinde.
Warum tun sie das? Wie ist ihre Eigenmächtigkeit zu beurteilen? Was mag die Aussprache mit dem Direktor ergeben?
Das sind Fragen, die im Hörspiel offen gelassen werden und zur Stellungnahme herausfordern. Ganz gleich, welche unterschiedlichen Auffassungen in der Diskussion über das Hörspiel zur Sprache kommen, wichtig sind das stärkere Bewußt werden der Schüler in ihrem Verhältnis zur Gesellschaft und zur Natur sowie die Stärkung der Bereitschaft, selbst zum Wohle der Gesellschaft etwas zu tun und gegen Fehler aufzutreten.

Ein Raumanzug zuwenig
Dieses Hörspiel stellt wegen seines Umfangs und der inhaltlichen Vielfalt recht hohe Anforderungen an die Zuhörer. Darum empfiehlt sich der Einsatz nicht vor dem 2. Schulhalbjahr (Klasse 5).
Das Hörspiel ist uns fast hundert Jahre voraus. Alexej Donzow, fünfzehn Jahre alt, übersteht auf dem Wege zum Mars im Raumschiff „Sarja" eine Havarie. Er und der Kapitän des Raumschiffes, Roald Petersen, überleben als einzige die Katastrophe. Petersen gibt sich vor dem Jungen betont ruhig und fröhlich, um die ausweglose Lage zu verheimlichen. Aljoscha aber ist sehr feinsinnig und spürt das Unechte in Petersens Verhalten. Die schicksalsschwere Entscheidung des Kapitäns jedoch durchschaut er nicht. Petersen opfert sein Leben, um das des Jungen zu retten.
Dramatisch wird die Rettungsaktion dargestellt. Aljoscha bewährt sich unter außergewöhnlichen
Bedingungen; er ist beherrscht, umsichtig und ausdauernd, am Anfang beweist er sogar Humor, trotz der angespannten Situation an Bord, erst als er - allein gelassen im Raumschiff - fast am Ende seiner Kräfte ist, beginnt er zu verzweifeln. Die Rettung für ihn kommt im letzten Augenblick.
Die Schüler werden vom Verhalten der beiden Kosmonauten sehr beeindruckt sein, und es wird viele Fragen geben, zum Beispiel:
Warum ist Kapitän Roald Petersen bereit, sich selbst zu opfern und Aljoscha zu retten?
Wie gelingt ihm das? - Warum ist Jean Lecoq, der Leiter der Raumstation „Merkur I", gegen die Rettungsaktion?
Aus welchen Motiven heraus unternehmen der Funker Antti Timonen und Pjotr Orlankin, Arzt und Kosmosbiologe, trotz der äußerst geringen Hoffnung auf Erfolg und unter Einsatz des Lebens den Flug zur „Sarja"?
Wer handelt richtig? - Ist Lecoqs Haltung zu verurteilen?
Als Einsatzvariante hat sich bewährt, nach dem ersten Handlungsabschnitt (der Kapitän verläßt ohne Raumanzug die schützende Kapsel, um angeblich die Automaten aufzufüllen) zu unterbrechen und zu fragen: Was wird aus dem Kapitän? Was geschieht mit Alexej Donzow? Die Unterbrechung ist aus mehreren Gründen gerechtfertigt, vor allem aber, weil die Schüler viel Freude an der eigenen fantasievollen Fortsetzung haben; sie erhalten die Möglichkeit der Rückbesinnung und sind gespannt, ob die von ihnen ausgedachte Lösung mit der des Hörspiels übereinstimmt.
Daß es die Diskussion fördert, an entsprechenden Stellen nochmals in das Hörspiel „hineinzuhören", ist eigentlich selbstverständlich. Man darf das nicht vergessen. Außerdem ist daran zu denken, im Gespräch über den Inhalt auch dieses und jenes Mittel des Hörspiels zu erläutern, beispielsweise wenn folgende Fragen auftreten:
Wie wird die Raumvorstellung erzeugt? (Funktion der Geräusche, Raumklang der Stimmen)
Wodurch ist der Wechsel von Ort und Zeit in der Handlung möglich? (Begriff der Blende: Übergang zu unterschiedlichen Orten und Zeiten / Orts- und Zeitblende; Rückblende = besondere Form der Zeitblende)
Wie wird die Blende, der Übergang von Szene zu Szene, hörbar gemacht? (Hier durch den radio-phonischen Effekt, sonst über Worte, Geräusche, Musik oder die Stille)

Waltraud von Dühren und Dr. Eberhard Rutz, 1979
Redaktion: Dr. Horst Dahm
Grafische Gestaltung: Isa Salomon
Als Unterrichtsmittel zugelassen durch das Ministerium für Volksbildung der DDR, Hauptverwaltung Unterrichtsmittel und Schulversorgung. Entwickelt von der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften der DDR, Institut für Unterrichtsmittel

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ArtikelnummerSchola 8 70 090
ProduktnameHörspiele 5
Preis24,90 €
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InterpretVarious
Name - TitelHörspiele 5
LabelAndere
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1980
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)

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