Johnny Cash - At San Quentin
Johnny Cash - At San Quentin
Johnny Cash war schon Lebzeiten eine Country-Legende, obwohl oder eben weil er sich von den vielen singenden Landburschen im Karohemd deutlich unterschied. Für seine Auftritte wählte er schwarze Kleidung als solidarisches Symbol für Unterdrückte und Entrechtete. Das selbst gewählte Image des Outlaws wirkte ebenso überzeugend wie der lokomotivartige Boom-Chicka-Boom-Sound seiner Rhythmusgruppe, der vielen seiner 500 geschriebenen Songs eindeutigen Erkennungswert verleiht.
Auf dem Höhepunkt seiner Karriere zog es Cash, der selber nur ein paar Kleindelikte auf dem Kerbholz hatte, zu den schweren Jungs hinter den Gefängnismauern, für die er auch ohne Gage sang und spielte. Nach anfänglicher Ablehnung seines Vorschlags, diese Mitschnitte zu vermarkten, rang sich die Plattenfirma schließlich doch noch zur Veröffentlichung des Albums "At Folsom Prison" durch. Geläutert vom Erfolg der Knast-Scheibe, gab Columbia wenig später "At San Quentin" heraus. Die Aufnahme, auf der Cash und seine Combo beinahe strophenweise spontane Jubelstürme ernten, übertraf alle Erwartungen und gilt unter Cash-Freunden noch heute als bester Live-Cut des 'Man in Black'.
Johnny Cash (voc, g); June Carter Cash, Carter Family (voc); Bob Wootton (el-g); Marshall Grant (b); W.S. Holland (dr)
Aufnahme: 24. Februar 1969 live im San Quentin State Prison, USA, von Neil Wilburn und Bob Breault
Produktion: Bob Johnston