Miles Davis

Miles Davis

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MILES DAVIS
Seite 1

Circle In The Round
Komposition: Miles Davis
Miles Davis (tp, chimes, bells), Wayne Shorter (ts),
Herbie Hancock (cel), Joe Beck (el-g), Ron Carter (b),
Tony Williams (dr)
rec. 4.12.1967, New York

Seite 2
Sanctuary
Komposition: Wayne Shorter
Miles Davis (tp), Wayne Shorter (ts), Herbie Hancock (p),
George Benson (el-g), Ron Carter (b), Tony Williams (dr)
rec. 15. 2. 1968, New York

Guinnevere
Komposition: David Crosby
Miles Davis (tp), Wayne Shorter (ss, ts), Bennie Maupin (bei),
Chick Corea, Joe Zawinul (keyb), Khalil Balakrishna (sitar),
Dave Holland (b), Harvey Brooks (el-b), Jack DeJohnette,
Billy Cobham (dr).Airto Moreira (perc)
rec. 27.1.1970, New York

Übernahme von CBS Records International

Miles Dewey DAVIS, Jazztrompeter, Arrangeur und Komponist, Afro-Amerikaner, wurde am 25. Mai 1926 in Alton, Illinois, geboren. Seine Gesellenzeit absolvierte er vor allem in Bop-Gruppen um Charlie Parker (Schallplattenaufnahmen zwischen 1946 und 1948). Zu seinem eigenen „kühlen" Stil fand Davis seit den historisch gewordenen Aufnahmen mit dem Capitol-Orchestra („The Birth Of The Cool", 1949/50). Lapidare Melodiephrasen, oft mit den Tönen einer einzigen Tonleiter auskommend (Modal Jazz), enorme spannungsgeladene Pausen und seine verhaltenen, vibrato-losen, lang ausgehaltenen Töne mit oder ohne Dämpfer machten Davis zu einem entscheidenden Anreger des Cool Jazz.
Der Durchbruch zum nationalen und internationalen Erfolg gelang ihm 1955 auf dem Newport Festival mit seinem ersten stabilen Quintett (mit John Coltrane, Red Garland, Paul Chambers und Philly Joe Jones). In der zweiten Hälfte der 60er Jahre war ihm mit seinem zweiten Quintett (mit Wayne Shorter, Herbie Hancock, Ron Carter und Tony Williams) nicht mehr der ganz große Erfolg des vorangegangenen Jahrzehnts beschieden. Erst mit dem Album „Bitches Brew" (1970), in dem er Elemente der Rock-Musik verwandte (Rock Jazz), erzielte er einen neuerlichen großen Erfolg. Bis 1975 hat Miles Davis seine Bitches Brew-Musik nicht mehr übertroffen. Seit seinen letzten Aufnahmen („Agharta"; 1975) hat man nichts Neues mehr von ihm gehört. Die Aufnahmen auf dieser Platte stammen aus den Jahren 1967 bis 1970. Für den Davis-Liebhaber sind sie besonders reizvoll, weil sie erst 1979 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. CIRCLE IN THE ROUND wurde von Davis' zweitem Quintett eingespielt, wenige Monate vor den schon früher bekannt gewordenen Aufnahmen zu „Nefertiti". Schon hier kündigen sich erste Veränderungen des gewohnten Davis-Sounds an. Der Elektro-Gitarrist Joe Beck fügt neue Farben hinzu, der Pianist Hancock spielt Celesta (!) und weckt mit seinen glitzernden Cluster-Einwürfen Vorahnungen auf das Elektropiano in „Bitches Brew", und Davis selbst ist auch an Röhrenglocken und am Glockenspiel zu hören.
Ein echt Davissches, langgezogen klagendes Thema im 4/4-Takt steht in scharfem Kontrast zu dem vital vorantreibenden 6/8-Galopp der Drums und der Gitarre, die mit einem Orgelpunkt auf D - streckenweise nach A wechselnd - den einzigen harmonischen Bezugspunkt für dieses im übrigen rein polyphone Stück liefert.
Nach mehrfacher Vorstellung des Themas wechseln sich Davis und Shorter mit ihren Improvisationen ab und geben danach auch dem Baß, der Celesta und den Drums Gelegenheit, ihre Meinung musikalisch zu äußern. Der Schluß des recht umfänglich geratenen Stücks läßt allerdings lange auf sich warten, so daß der von der fesselnden Musik zunächst angeregte Hörer letztlich unbefriedigt entlassen wird.
In SANCTUARY spielt Hancock wieder Klavier und der Part der Elektro-Gitarre wurde George Benson übertragen.
„Sanctuary" ist ein echter „langsamer Satz". Sein Ausgangspunkt ist ein Thema von Wayne Shorter, das zwei Jahre später - allerdings in einer Rock Jazz-Version - Davis' Album „Bitches Brew" beschließen sollte. Shorters Thema, das sich aus motivisch sorgfältig gearbeiteten und von langen Pausen durchbrochenen kurzen Tonfolgen zusammensetzt, ist dennoch ein einziger, weit geschwungener Bogen, dessen einsamverlorene Schönheit dem ganzen Stück sein Gesicht gibt.
Wie dieses Thema, das alle 12 chromatischen Töne enthält, verdankt das ganze Stück seine eigentümlich schwebende Qualität sowohl dem Fehlen einer erkennbaren Tonalität, als auch dem Fehlen eines hörbaren beat. Kaum jemals dürfte der vitale Tony Williams auf so engem Raum so Konzentriertes und Selbständiges gespielt haben. Dieses „Sanctuary" ist sicher nicht jedermanns Geschmack: ein herbes, formal beherrschtes und kunstvolles Stück Cool Jazz, der kürzeste und zugleich wichtigste Titel auf dieser Platte. In GUINNEVERE - im gleichen Jahr und in ähnlicher Besetzung wie „Bitches Brew" eingespielt - hat Davis, aufbauend auf eine Komposition des Folk Rock-Musikers David Crosby, bereits den Sprung in den „elektrischen" Rock Jazz gewagt. Sein 11köpfiges Ensemble - mit renommierten Rock Jazz-Musikern wie Billy Cobham und Joe Zawinul - sorgt mit zwei Keyboards, Elektro-Sitar und Elektro-Baß für neuartigen Sound und veränderte Struktur.
Über einem 2taktigen Baßmotiv, das während des ganzen Stücks hartnäckig wiederholt wird, schweben lang ausgehaltene Terzen, kaum miteinander verbundene hallende Rufe, nur mit Mühe als Thema aufzufassen.
Hier, wie auch in den tastenden, kaum aufblühenden Soli Miles Davis' bleibt die Melodik karg und unentwickelt. Das skurrile Gespinst nächtiger Arabesken und Geräusche, die vielfältigen Klangfarben-Tupfer und Schnörkel, die den monoton dahinschaukelnden Baß und die einsamen Rufe der Bläser umranken, sind vielmehr das Wesentliche dieses sehr ausgedehnten, spukhaften Jazz-Gemäldes. Andre Asriel (1981)

Foto: CBS
Gestaltung: Christoph Ehbets

Mehr Informationen
ArtikelnummerAmiga 8 55 727
ProduktnameMiles Davis
Preis14,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretMiles Davis
Name - TitelMiles Davis
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1981
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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