Pictures at An Exhibition - Isao Tomita

Pictures at An Exhibition - Isao Tomita

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Promenade
Gnomus
Promenade
Das alte Schloß
Promenade
Tuileries
Bydlo
Promenade
Ballett der Kücklein in ihren Eierschalen
Samuel Goldenberg und Schmuyle
Der Marktplatz in Limoges
Catacombae
Die Hütte der Baba-Jaga
Das große Tor von Kiew


Der Begriff „Elektronik" ist uns Mit den fünfziger Jahren auch auf dem Sektor der zeitgenössischen Musik vertraut. Damals entstanden jene Tonstudios, in denen mit elektronisch erzeugten Klängen und Geräuschen experimentiert wurde. Im deutschsprachigen Raum gehörten Herbert Eimert und Karlheinz Stockhausen zu den ersten Komponisten, die sich theoretisch und praktisch mit den Möglichkeiten der Elektronik auseinandersetzten. In Frankreich taten das Pierre Schaeffer, in Italien Luigi Nono. In der DDR sind es heute PauI-Heinz Dittrich, Siegfried Matthus, Georg Katzer und Reinhard Lakomy, die in einigen ihrer Werke traditionelle Klänge und Elektronik miteinander verschmelzen.
Die Entwicklung von mechanisch erzeugter Musik begann bereits mit Glockenspielen, Flötenuhren und Orgel walzen bei Haydn und Mozart. An sich müßten in diesem Zusammenhang (das ist ein Kapitel für sich) auch Spieldosen. Dreh- und Dampforgeln   -erwähnt werden.
Im 20. Jahrhundert verwendete man für die Aufnahme und Wiedergabe von Musik erstmals Elektrizität: So wurden 1924 ein Aetherwellen-Instrument und 1929 eine Rundfunk-Orgel mit über 400 Elektronenröhren konstruiert. All Erfinder elektronischer Instrumente seien genannt: Leon Theremin (geb. 1899), ein russisch-sowjetiscner Wissenschaftler, der die Instrumente Eiektrophon, Thereminovox und Aetherophon entwickelte und auch in Europa vorstellte. Friedrich Trautwein (1888-1999) wurde
der Schöpfer des Trautoniums, für das u. a. Hindemith, Höffer, Genzmer und Dessau komponierten. Jörg Mager (1880-1939) erregte Aufsehen mit seinen Instrumenten KaTeidophon, Eiektrophon, Partiturophon und Sphärophon, für das Rimski-Korsakow f ein Werk schul Die Franzosen Honegger, Jolivet, Messiaen und der Amerikaner Varese verwendeten die von Maurice Martenot (geb. 1898) erfundene Ondes Martenot (Ondes musicales). Auch bei den später entwickelten elektronischen Instrumenten Solovox, Elektrochord, Melochord, Novachord, Subharchord, Neobechstein. Hammond-Orgel und E-Piano werden die Töne durch elektromagnetische oder elektro-akustische Tonabnehmer erzeugt und über Lautsprecher abgestrahlt.
Besondere Beachtung verdient der 1959 kl den USA entwickelte Synthesizer, ein Gerät zur elektronischen Erzeugung von Klängen, Geräuschen sowie spezifisch abstrakten oder naturalistischen Effekten. Die Apparatur vereint Speicherräume für Toninformationen, Frequenzwandler, Oszillatoren, Rausch- und Hüllkurven-generatoron, Vorverstärker. Filter. Modulationa-, Misch-und
Klaviaturen. Bestimmte Collagen können vorher auf Band gespeichert werden.  Nach Walter Carlos und Keith Emserson muß der Japaner Isao Tomita als einer der profiliertesten Synthesizer-Solisten gerühmt werden. Sein Gerät ist dar große „Moog". genannt nach dem Erfinder Robert Moog. Mit dem großen „Moog" lassen sich mehrere Millionen Klang- und Geräuschvarianten erzeugen. Isao Tomita hat für seine Plattenproduktionen eine Vielzahl elektronischer Geräte zusammengestellt u.a. Moog 3B, Moog System 55, Polymoog, Scape Programmer 950 B, Boat Ring Modulator 6401, Boat Frequency Shifter 1630, Roland Synthesizer System 700, Equalizer Mixer, 6 Tonbandgeräte bis zu 16 Spuren, Rauschunterdrücker und Effektgeräte wie Hall, Phasenverschieber und Rhythmusgeber.
Mit seiner Synthesizer-Adaption von Mussorgskis „Bilder einer Ausstellung" erreicht Isao Tomita eine imponierende Fülle von Klangvarianten und Mixeffekten, die sich vom Klavier-Original allerdings weit entfernen. Aber das gilt letztlich für die Orchester- • Adaption Havels genauso wie für die durch Improvisationen bereicherte Rock-Version der Gruppe Emerson, Lake & Palmer. Dar Zyklus „Bilder einer Ausstellung" wurde von Modest P. Mussorgski (1839-1881) im Jahre 1874 für Klavier komponiert. Der. Name ist sehr wörtlich zu nehmen, denn die Stücke wurden angeregt dum eine Ausstellung von Zeichnungen und Aquarellen des Malers, Architekten und Bühnenbildners Viktor Hartmann, einem Freund des Komponisten. Maurice Ravel orchestrierte 1922 das Werk. Auch Leopold Stokowski schuf eine Orchester-Version.
Als Auftakt und verbindende Zwischenspiele erklingen soge-nannte Promenaden, die mit ihren harmonisch-metrischen Veränderungen die unterschiedlichen Bildeindrücke auf den
Betrachter widerspiegeln sollen. Gnomus ist eilt verwachsener, buckeliger Zwerg, der zu tanzen versucht, aber unentwegt über seine Beine stolpert. Im alten Schloß singt ein Troubadour der Dame seines Herzens ein Liebeslied. Tuileries: Spielende Kinder "■ im Streit Bydlo: Ein polnisches Ochsengespann auf hohen-Rädern rumpelt vorüber. Ein Scherzino mit Vorschlägen und Trillern charakterisiert das Ballett der Küchlein in ihren Eierschalen. Die zwei Juden Samuel Goldenberg und Schmuyle streiten sich. Der Marktplatz von Limoges: Das bunte Bild eines Markttreibens mit keifenden Marktweibern. Catacombae: Zwei Visionen der Katakomben von Paris. Zweiter Teil: Mit den Toten in der Toten / Sprache. Die Hotte der Baba-Jaga: Die Hexe des Unglücks vollführt einen wilden Ritt durch die Lüfte. Das große Tor von KieW: Die glanzvolle Klangyorstellung eines Krönungszuges durch das Tor der Stadt Kiew, Ein Jubelhymnus, der - ähnlich den Promenaden - auf alte russische Folklore zurückoreift Vemindungslinien zur Krönungsszene in Mussorgskis Volksdrama „Boris Godunow" sind nicht zu überhören. Die „Bilder einer Ausstellung“ gehören bei unseren jungen Menschen zu den beliebtesten klassischen Werke. Das ist nicht zuletzt ein Verdienst der modernen Versionen von Emerson, Lake & Palmer, Stern Meißen und Isao Tomita.
Gottfried Schmiedel (1982)

Mehr Informationen
ArtikelnummerAmiga 8 55 880
ProduktnamePictures at An Exhibition - Isao Tomita
Preis12,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretIsao Tomita
Name - TitelPictures at An Exhibition
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte180 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1982
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerNear Mint (Neuwertig)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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