Ry Cooder - Paradise And Lunch
Ry Cooder - Paradise And Lunch
Side One
1. Tamp 'Em Up Solid
2. Tattler
3. Married Man's A Fool
4. Jesus On The Mainline
5. It's All Over Now
Side Two
1. I'm A Fool For A Cigarette / Feelin' Good
2. If Walls Could Talk
3. Mexican Divorce
4. Ditty Wa Ditty
Gut 20 Jahre sind vergangen, seit eine Band mit steinalten Musikern aus Kuba mit dem Buena Vista Social Club weltweit Furore machte. Hinter dem Projekt stand zurückhaltend und doch mitten im Licht unerhörter Musik Ry Cooder, der dieses Zusammentreffen als das größte musikalische Ereignis seines Lebens wertet. Der Blick für die Musik der anderen Amerikas weitet sich für den Bottleneck-Hero bereits in den Solo-Alben der frühen Jahre, auf denen er die amerikanische Folk-Blues-Historie mehrdimensional erzählt. Die LP "Paradise And Lunch" macht hier keine Ausnahme und startet mit gospelhaften Grooves, die nach Heimaterde duften. Der Hauch einer Holzkirche aus Siedlerzeiten weht aus dem prozessionsartigen Wechselgesang von "Jesus On The Mainline" und kerngesunder 12-Takt-Blues malt aus, was stumme Zeugen zu berichten hätten, wenn sie könnten. ("If Walls Could Talk"). Im erweiterten geografischen Kreis fühlen sich Cooder und seine Sidemen schon damals zuhause und lassen lockeren Calypso-Rhythmus ("As All Over Now") und klöppelnden Sombrero-Sang ("Mexican Divorce") vom Stapel.
Uneingeschränkte Empfehlung gilt für jedes Stück dieses wunderbaren Albums, doch wer einen Hörtipp wünscht, führe sich die Ragtime-seeligen Piano-Rolls in Bo Diddleys "Ditty Wah Ditty" genüsslich zu Gemüte.
Ry Cooder (g, mand, b, voc); Ronnie Barron (p, org); Earl Hines (p); Plas Johnson (as); Oscar Brashear (crt); Red Callender, John Duke (b); Russ Titelman, Chris Ethridge (el-b); Milt Holland (dr, perc); Jim Keltner (dr); u.a.
Aufnahme: 1974 in den Warner Brothers Studios North Hollywood und Burbank (USA), von Lee Herschberg
Produktion: Lenny Waronker & Russ Titelman