Solo - Kropinski

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Solo - Kropinski

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10:05

Kompositionen: Uwe Kropinski
Uwe Kropinski (ac-g)
rec. 2.-13. Februar 1985 AMIGA-Studio, Berlin
Musik- und Tonregie: Dieter Engel
Produktion: Jürgen Lahrtz

Für diesen Gitarristen braucht man keine Kronzeugen mehr ins Feld zu führen. Auch die Frage nach Vorbildern erübrigt sich, sobald einer so etwas wie einen eigenen Stil ausgeprägt hat und weiterentwickelt. Uwe Kropinski steht für sich selbst. Sein Spiel läßt eine deutliche Konturierung erkennen, entzieht sich aber kategorialer Festschreibung. Die akustischen Möglichkeiten der Gitarre auf vielfältige Weise individuell zu nutzen, darauf kommt es ihm an, und er betont zugleich, daß dies ein fortwährender Prozeß ist.
Es sind die großen Traditionen des Instrumentes, aus denen heraus Kropinski seine musikalische Sprache entwickelt: die „klassische" Gitarrentradition ebenso wie das Erbe der spanischen und lateinamerikanischen Folklore, nicht zuletzt das Feeling des Jazz. Uwe Kropinski ist Jazzgitarrist. Doch sein Solospiel läßt sich wohl am ehesten als Gitarrenmusik umreißen, eine Vielzahl von Einflüssen integrierend, das Instrument - und das heißt für Kropinski immer zugleich die Beherrschung des Instrumentes - bewußt in den Vordergrund rückend.
Virtuosität ist für Uwe Kropinski kein Selbstzweck, sie ist Bedingung. 1966," mit vierzehn Jahren, begann er als Autodidakt. Doch auch heute, lange nach dem Hochschulabschluß, kann sich Kropinski das Leben als Musiker ohne Selbststudium und ein beträchtliches Übungspensum nicht vorstellen.
Blickt man zurück, so kommt dem Jahr 1977 besondere Bedeutung zu. Nach langjährigen Spielerfahrungen in Rockbands wandte sich Uwe Kropinski - befördert durch das Zusammentreffen mit dem Posaunisten Conrad Bauer - mehr und mehr dem Jazz zu. Im gleichen Jahr begann er, auch Solokonzerte zu geben. Anfang der achtziger Jahre entstand ein Guartett unter eigenem Namen. Von den zahlreichen Begegnungen mit anderen Musikern sollen wenigstens die mit Rudolf Dasek und John Tchicai erwähnt werden. Die Zusammenarbeit mit Conrad Bauer erweist sich nun schon über einen langen Zeitraum als eine Konstante im Schaffen des Gitarristen. Solospiel steht für Kropinski also nie allein, wird immer ergänzt durch Duo- und Gruppenaktivitäten. Zum Zeitpunkt der Aufnahmen für diese Platte sind die Mitwirkung im Quartett „Doppelmoppel" (das sind die beiden Posaunisten Conrad und Johannes Bauer sowie die beiden Gitarristen Uwe Kropinski und Helmut Sachse) und die Duo-Arbeit mit dem Gitarristen Jürgen Heckel hervorhebenswert.
Die'vorliegende Platte gibt einen konzentrierten Einblick in Kropinskis Solospiel, bedingt der Situation eines Live-Konzertes vergleichbar. Mit anderen Worten: Kropinski hat bewußt auf Möglichkeiten der Studiotechnik wie nachträgliches Übereinanderkopieren verschiedener Tonspuren, elektronische Effekte und Zusatzgerätschaften verzichtet. Selbst wenn man mitunter
zwei Spieler zu hören vermeint - Kropinski spielt ohne elektroakustische Tricks, einmalig, wie auf der Bühne. Manches allerdings, was im Konzert improvisatorisch weit verzweigt werden kann, bekommt hier eine auf die Spieldauer der Schallplatte bezogene formale Konzentration. Doch auch hierin folgt Kropinski den Intentionen seiner Live-Auftritte, bei denen er dem Gesamtverlauf ebenso viel Bedeutung zumißt wie dem Einzelstück.
Noch einmal: So wie andere, auch konzeptionell, von den Möglichkeiten der E-Gitarrc ausgehen, wurzelt Kropinskis Musik im spezifischen Klang- und Nuancenreichtum der akustischen Gitarre. Das Instrument scheint wie geschaffen für feinsinnige musikalische Gespräche. Uwe Kropinski ist ein dialogischer Gitarrist - im Zusammenspiel mit anderen ebenso wie im Solo. Seine Neigung zu rhythmischer Akzentuierung beispielsweise hat ihn dazu geführt, die perkussiven Aspekte seines Spiels auf eine Weise zu vervollkommnen, die mitunter den Eindruck erweckt, es würden zwei Musiker spielen: ein Gitarrist und ein Perkussionist. Kropinski betrachtet beide Spielweisen - das Spiel auf den Saiten und das perkussive Spiel auf dem Gitarrenkorpus -mittlerweile als gleichberechtigt, übt sie auch selbständig, um sie schließlich in ein (oftmals dialogisches) Verhältnis zueinander zu setzen.
So traditionsbewußt vieles im Spiel von Uwe Kropinski wirkt - seine Entwicklung wäre ohne die musikalischen Erfahrungen in „freien" Spielbereichen kaum vorstellbar. Der Praxis spontanen Improvisierens verdankt er die Souveränität im Umgang mit den musikalischen Bausteinen. Ohne auf die Inspiration des Moments zu verzichten, versucht Kropinski die Zufälligkeit von Spielresultaten gering zu halten. Das Gelernte soll abrufbar sein. Wie es eingesetzt und im musikalischen Verlauf miteinander verknüpft wird, geht über Fragen handwerklicher Beherrschung natürlich weit hinaus.
Bei der Ausprägung seiner Spielweise haben Kropinski nicht nur, vielleicht nicht einmal in erster Linie, Gitarristen beeinflußt. Was andere auf Instrumenten wie Violine oder Posaune erreichten, meint Kropinski, müßte (anders) auch auf der Gitarre zu bewerkstelligen sein. So ergaben sich Anregungen und Herausforderungen - im musikalischen Anliegen, im Spieltechnischen, selbst im Hinblick auf die Beschaffenheit des Instrumentes. Kropinski ließ sich eine Gitarre bauen (Frank-Peter Dietrich, Erlbach/Vogtl. und Armin Weller, Markneukirchen), die ihm auf einem verlängerten Griffbrett einen auf fünfeinhalb Oktaven erweiterten Tonumfang erlaubt. Doch all das führt schon zu Fragen nach instrumentalen und technischen Details. Entscheidend bleibt,  wie  Uwe Kropinski mit all den Möglichkeiten umgeht.
Bert Noglik

Mehr Informationen
ArtikelnummerAmiga 8 56 103
ProduktnameSolo - Kropinski
Preis19,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretUwe Kropinski
Name - TitelSolo - Kropinski
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1984
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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