Uschi Brüning

Uschi Brüning

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Higher
Komposition und Text: Stewart
Arrangement: Eberhard Weise
Solo: Joachim Graswurm (tp)

Touch Me
Komposition und Text: Randazzo/Pike
Arrangement: Henry Walther

Blue Moon
Komposition und Text: Rodgers/Hart
Arrangement: Hans-Otto Jerosch

The Girl From Ipanema
Komposition und Text: Jobim/Gimbel
Arrangement: Hans-Otto Jerosch

Aladin's Lamp
Komposition und Text: Jarreau
Arrangement: Eberhard Weise

Fool On The Hill
Komposition und Text: Lennon/McCartney
Arrangement: Eberhard Weise
Ernst-Ludwig Petrowsky (fl) Eberhard Weise (p)

Walking
Komposition und Text: Carpenter/Hendricks
Arrangement: Henry Walther
Solo: Konrad Körner (as) Joachim Graswurm (fl-h)

Seite 2
Anthropology
Komposition und Text: Gillespie/Parker/Bishop
Arrangement: Eberhard Weise
Solo: Konrad Körner (as)
Joachim Graswurm (tp)

Body And Soul
Komposition und Text: Green/Heyman/Sour/Eyton
Arrangement: Hans-Otto Jerosch

My Funny Valentine
Komposition und Text: Rodgers/Hart
Ernst-Ludwig Petrowsky (bars)

You Are The Sunshine Of My Life
Komposition und Text: Wonder
Arrangement: Hans-Otto Jerosch
Solo: Christian Pittius (syn)
Joachim Graswurm (fl-h)

The Masquerade Is Over (l'm Afraid)
Komposition und Text: Wrubel/Magidson
Arrangement: Henry Walther

You Are So Beautiful
Komposition und Text: Preston
Arrangement: Eberhard Weise

Studio-Orchester Leitung: Eberhard Weise

Joachim Graswurm (tp, fl-h)
Herrmann Hesse, Claus-Dieter Knispel, Gerhard Pabst (tp),
Götz Geitner, Fredy Lehmann, Horst Schmidt (tb),
Konrad Körner (fl, as)
Fritz Heimbach (a-fl, fl, ts),
Werner Schmidt (fl, ts)
Rainer Gabler (a-fl, Titel 9), Helmut Wenzel (bars),
Axel Donner (p)
Hans-Otto Jerosch (p, Titel 3 und 4, el-p, Titel 9, org, el-p, Titel 11),
Uwe Kropinski (el-g, g)
Hermann Naehring (vib, Titel 11)
Wolfgang Greiser (b)
Wolfgang Schneider (dr)
Streichergruppe Armin Zeidler

Musik- und Tonregie: Siegbert Schneider
Produktion: Jürgen Lahrtz (1982)

Uschi Brüning-Platten sind in mehrfacher Hinsicht Raritäten. Einmal, weil Uschis letzte LP schon vor ca. acht Jahren aufgenommen wurde, und andererseits, weil sie eine Sängerin von seltenem Format ist, die sich außerdem in den fließenden Grenzen zwischen Pop-Musik und Jazz im weitesten Sinne schwer einordnen läßt.
Für uns Musiker gilt Uschi Brüning als Sängerin eines neuen Typus' der sogenannten Interpreten oder Solisten: Abgesehen von ihrer flexiblen Musikalität und der Ausdrucksskala ihrer - man verzeih' mir den oft mißbrauchten Begriff -schönen Stimme, ist auch die Art des Auftretens auf ungewohnte Weise faszinierend. Sie war von sich aus nie geschmückte Show-Solistin auf dem spektakulären Präsentierteller vor der Background-kulisse einer Begleitband, sondern immer der integrale Bestandteil der sie umgebenden Musiker. Die Qualität ihres Vortrags zusammen mit der von billiger Show weit entfernten Bescheidenheit des Auftretens wurde zum „Markenzeichen" von Uschi Brüning. Eine Ursache dafür ist sicher auch ihr differenziertes Wahrnehmungsvermögen für Zusammenhänge, wobei eigentliche Inhalte für sie immer schon wesentlicher waren und sind als Äußerlichkeiten.
Wenn man Uschi singen hört, erklärt es sich als natürlich, daß sie sich schon während ihrer Oberschulzeit, nicht nur wie viele junge Leute für Musik interessierte, sondern auch versuchte, sie selbst zu machen: Als Gitarristin und Bassistin in Amateurbands ihrer Heimatstadt Leipzig. Auch während ihrer Ausbildung zur Justizbeamtin blieb sie der Musik treu, so anstrengend die Zweigleisigkeit ihres Engagements zwischen Gerichtssaal und Bühne auch war. Fünf Jahre - 1965 bis 1970 arbeitete sie als Sekretär beim Kreisgericht Südost in Leipzig (Sekretär ist übrigens ein juristischer Rang und nicht die Berufsbezeichnung einer Büroangestellten). Uschis Berufswechsel vom Amateur zum Profi erfolgte 1970. Eine entscheidende Zeit war die Zusammenarbeit mit Günther Fischer. Einige Kompositionen von ihm, die AMIGA auch auf Schallplatten veröffentlichte, singt sie heute noch.
Seit 1975 gibt es eine neue Konstellation, die Gruppe „Uschi Brüning &Co" in wechselnder Besetzung, deren wichtigste Musiker als Arrangeure und Mitspieler auch an dieser Schallplatte maßgeblichen Anteil haben. Aber Uschi freut sich auch darüber, daß Eberhard Weise, 1957 der
Gründer des ersten professionellen Jazz-Orchesters in der DDR und seitdem einer unserer besten Pianisten und Arrangeure, die Leitung des Studio-Orchesters zu dieser LP übernahm. Die Titel dieser Platte sind eine Art historische Auswahl und Resüme der Entwicklung ihres Repertoires bis zu den neuen Stücken mit Aspekten eigener Bearbeitung.
Einer der großen Erfolge zu Beginn ihrer Laufbahn war „Higher", bekannt geworden durch die Don Ellis-Bigband. Aber auch die anderen Titel, größtenteils Standards, haben durch spezielle Bearbeitungen und durch ihre ganz persönliche Gestaltung ein unverwechselbares „Uschi Brüning-Gesicht".
Zum Beispiel die Ballade „My Funny Valentine" als reizvolles Duo von Stimme und Baritonsaxophon, oder Billy Prestons bekanntes „You Are So Beautiful", Uschis Dankeschön an ihr Publikur Ein besonderes Stück ihres Repertoires ist „You Are The Sunshine Of My Life". Uschis Version dieses St. Wonder-Hits enthält zum Beispiel als eigenen Aspekt eine Einleitung, in der sie ein großartiges George Russel-Arrangement des alter Schlagers „You Are My Sunshine" zitiert, das bei George Rüssel auf eindrucksvolle Weise von Sheila Jordan gesungen wurde und Uschis Reverenz an diese große Sängerin ist. Die folgenden Worte Sheila Jordans sind sicherlich auch ihren Fans aus dem Herzen gesprochen:
Ernst-Ludwig Petrowsky

Fotos: Otto Sill (Titelseite)
Herbert Schulze (Rückseite)