Wiener Blut
Wiener Blut
Johann Strauß - Wiener Blut - QUERSCHNITT
Operette in drei Akten von Victor Leon und Leo Stein
Textbearbeitung: Hugo Wiener und Hermann Lanske
Seite 1
Vorspiel
Ich such eam da, ich such eam dort
(Josef)
Grüß Gott, mein liebes Kind
(Graf, Franziska)
Du süßes Zuckertäuberl mein
(Graf, Josef)
Mir scheint, du willst spaßen
(Pepi, Josef)
Polonaise
Finale I (I.Teil)
(Fürst, Kagler, Josef, Franziska, Gräfin, Graf)
Seite 2
Finale I (2. Teil)
(Fürst, Kagler, Josef, Franziska, Gräfin, Graf)
Wiener Blut
(Gräfin, Graf)
Als ich ward ihr Mann
(Graf)
Du lieber Schatz, laß dir gesteh'n
(Pepi, Josef)
Polka
Wiener Blut
(Franziska, Pepi, Gräfin, Graf, Josef, Fürst, Chor)
„Wenn es wahr ist, daß ich einiges Talent habe, so verdanke ich dieses meiner geliebten Vaterstadt Wien, in deren Boden meine ganze Kraft wurzelt, in deren Luft die Klänge liegen, die mein Öhr gesammelt, mein Herz aufgenommen und meine Hand niedergeschrieben ...", bekannte Johann Strauß - und ein schöneres Kompliment läßt sich kaum denken. Aus dieser engen Beziehung - beinahe wurden Wien und der Name Johann Strauß ein Synonym - entstand ein Lebenswerk, dessen aufgezählte Fakten Erstaunen und Bewunderung hervorrufen, dessen immergrüne Beliebtheit den populären Ruf des Komponisten bis in unsere Zeit ausmacht.
168 Walzer schrieb der „Walzerkönig", 43 Märsche, 31 Mazurkas, 31 Galoppe, 1 Oper, 1 Ballett und 16 Operetten, darunter Welterfolge wie „Die Fledermaus" (1874), „Eine Nacht in Venedig" (1883) und „Der Zigeunerbaron" (1885). Mit der 17. Operette, dem „Wiener Blut", hat es eine besondere Bewandtnis. Was Johann Strauß schon in dem Bekenntnis zur Vaterstadt Wien anklingen läßt, ist hier ausgeführt in der schwungvollen Melodie und dem Text des Walzers, der dem Werk seinen Titel gab: „Wiener Blut - ... einem Saft voller Kraft, voller Glut", denn das „Was die Stadt schönes hat, in ihr ruht Wiener Blut...". Und das steckte wohl auch die Figuren dieser Operette an, die Victor Leon und Leo Stein nach recht bewährtem Rezept verfaßten.
Plaziert wurde das Ganze in die Zeit des Wiener Kongresses 1814, als der Walzertanz gerade die Ballsäle der Paläste und die Dielen der Wirtshäuser zu erobern begann. Nach dem Sieg über Napoleon versammelten sich in Wien über 450 diplomatische Vertreter der europäischen Staaten, um den Kontinent neu zu ordnen. Der Kongreß trat zu keiner einzigen gemeinsamen Geschäftssitzung zusammen, sondern die diplomatische Schlacht zur Restaurierung der alten feudal-dynastischen Herrschaftsverhältnisse wurde in den Hinterzimmern der Ballsäle, in den intimen Salons und den Weinstuben der Vorstadt ausgefochten. Neben den großen Siegermächten rückten die Potentaten und Vertreter der Zwergdynastien ä la Reuß-Schleiz-Greiz in den Rang politischer Statisten. Und so geschieht es auch in der Handlung dieser Operette: Graf und Tänzerin, Gräfin und Kammerdiener, Premierminister und Probiermamsell - alle werden durch das „Wiener Blut" so durcheinandergeschüttelt, verwechselt, verkannt und an der Nase herumgeführt, bis am Ende keiner so recht genau weiß, welche Paare nun eigentlich zusammen gehören. Doch dank der schwungvollen Musik im Dreivierteltakt, den Polkamelodien und anderer zündender Rhythmen gewinnt das Werk Leben, Elan und Vitalität, wie seine bis heute anhaltende Beliebtheit beweist.
Zur Uraufführung am 26. Oktober 1899 im Carl-Theater in Wien war dies allerdings nicht so: Ein Mißerfolg! Kritiker bemängelten allzuviel Bekanntes zu hören. War also Johann Strauß nichts mehr eingefallen? „Wiener Blut" ist ein posthumes Werk. Johann Strauß starb am 3. Juni 1899. Um den 73jährigen Komponisten im Jahr zuvor nicht mehr zu belasten, war man auf die Idee verfallen - mit dessen Zustimmung allerdings und von ihm mitkonzipiert - den musikalischen Part aus früheren, wie man meinte, vergessenen Kompositionen des Meisters zu bestreiten. Eine ganze Kiste Notenmaterial wurde an Adolf Müller, einen versierten Theaterkapellmeister, übergeben und der entledigte sich dieser Aufgabe mit erstaunlichem Geschick. Ein echter Johann Strauß war entstanden. Und es dauerte nicht lange, bis dies auch das Publikum begriff. Zwei Jahre später wurde „Wiener Blut" am berühmten Theater an der Wien, dem Uraufführungsort so vieler erfolgreicher Johann Strauß-Operetten, ein echter Kassenschlager - und von da aus trat es seinen Siegeszug über die Theaterbühnen an.
DIE HANDLUNG
1814 - Graf Zedlau, Gesandter von Reuß-Schleiz-Greiz in Wien, lebt von seiner Frau getrennt und genießt Wien mit der Tänzerin Franziska Cagliari. Allerdings hat er sich im Moment in die hübsche Probiermamsell Pepi verliebt und diktiert seinem Kammerdiener Josef einen Brief an die neue Flamme mit einer Einladung nach Hietzing. Josef ahnt nicht, daß es sich bei der Angebeteten um seine eigene Braut handelt. Unruhe entsteht, als der Graf erfährt, daß auch seine Gattin in Wien weilt. Wie kann er sie davon abhalten, ihn hier, wo er mit der Tänzerin wohnt, zu besuchen? Pepi erscheint und bringt ein neues Kleid für die Tänzerin Franziska. Ein weiterer Besucher ist Fürst Ypsheim, der Premierminister von Reuß-Schleiz-Greiz. Auch Franziskas Vater, der Karussellbesitzer Kagler, erscheint und zu allem Überfluß auch noch die Gräfin Zedlau, die der Fürst für die Tänzerin hält und ihr Vorhaltungen macht. Für den Grafen wird die Situation ganz fatal und so bittet er den Fürsten, Franziska als Gräfin Zedlau auszugeben und die echte Gräfin als Fürstin Ypsheim.
Auf einem Ball im Palais Bitowski folgen neue Verwicklungen. Der Graf sucht seine Gattin und Franziska abwechselnd zu beschwichtigen, denkt aber eigentlich nur an das Rendezvous mit Pepi. Franziska hält die Gräfin für eine neue Geliebte Zedlaus. Pepi überwirft sich mit ihrem Josef und beschließt, der Einladung nach Hietzing nun erst recht zu folgen. Die Verwirrung erreicht ihren Höhepunkt, als außer Zedlau und Pepi auch die Gräfin, Ypsheim und die Tänzerin Franziska verkünden, den Rest des Abends in Hietzing im Kasinogarten verbringen zu wollen.
Und so ist der Graf mit Pepi in seiner seperaten Laube nicht lange ungestört. Franziska taucht mit Josef auf, die Gräfin mit dem Fürsten. Die beiden werden überrascht - großer Skandal! Die Entschuldigung: das Wiener Blut scheint allen den Kopf verdreht zu haben!
Aber Ende gut - alles gut. Josef versöhnt sich mit Pepi, da ja in der Laube in der Kürze der Zeit nichts vorgefallen sein kann. Franziska tröstet sich recht schnell mit dem Fürsten und Graf Zedlau hat sich anscheinend aufs Neue in seine Gattin verliebt.
Ulrich Burkhardt(1983)
Gräfin Zedlau - Ingeborg Hallstein
Graf Zedlau - Rene Kollo
Franziska Cagliari - Dagmar Koller
Fürst Yps he im - Benno Kusche
Pepi - Helga Papouschek
Josef - Ferry Gruber
Kagler - Fritz Muliar
Münchner Kammerchor
Symphonie-Orchester Kurt Graunke
Die Schönbrunner Schrammein
Dirigent: Anton Paulik
Musikalische Einrichtung: Bert Grund
Übernahme von Phonogram GmbH, Hamburg/BRD
Gestaltung: Jürgen Haufe
Artikelnummer | Amiga 8 45 269 |
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Produktname | Wiener Blut |
Preis | 12,90 € |
Lieferzeit | Im Schallplattenladen Stralsund |
Interpret | Various Artists |
Name - Titel | Wiener Blut |
Label | AMIGA |
Medientyp | LP / Vinyl 12" |
Vinylgewicht pro Schallplatte | 140 gramm |
Anzahl der Platten | 1 |
Beilagen | Keine |
Allgemeiner Plattenzustand | Gebraucht |
Zustand Tonträger | Very Good + (Sehr gut) |
Zustand Cover | Very Good + (Sehr gut) |
Plattenreinigung | Reinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio) |